Fragen an den DSAB #1: Handstandpflicht, Anzüge…

| 8. November 2010 | 8 Comments

Fragen an den DSAB: Runde 1

Sehr spontan geht heute bereits die erste Auflage von „Fragen an den DSAB“ online, der neuen Initiative von akrobastisch.de und dem Deutschen Sportakrobatik Bund. Immerhin sind aber gleich mal fünf Fragen zusammengekommen. In Zukunft gilt dann immer der letzte Tag eines Monats als Einsendeschluss für Eure Fragen, die Ihr jederzeit unter fragen-an-den-dsab@akrobastisch.de stellen könnt. Die Antworten des DSAB werden dann in der Regel innerhalb der ersten fünf Tage des neuen Monats auf dieser Webseite veröffentlicht.

Rubrik 1: Die Leser von akrobastisch.de bitten um Beantwortung ihrer Fragen!

Frage: Stimmt es, dass auf internationaler Ebene der Handstand kein Pflichtelement bzw. Mindestanforderung ist?
Antwort:
Ein Handstand muss international nur von den Damen- und Herrengruppen geturnt werden (siehe Code of Points: Artikel 20, Absatz 3), und das auch nur in den Altersklassen Junioren und Senioren, nicht in der Age Group. Für die deutsche Ebene hat die Technische Kommission des DSAB beschlossen, diese Anforderung auf alle Disziplinen und Altersklassen zu erweitern (siehe Anhang 2 der Wettkampfordnung des DSAB). Um auf internationaler Ebene einigermaßen bestehen zu können, geht es ohne Handstand sowieso nicht.

VorderbeugeFrage: Gilt ein Handstand auf der Vorderbeuge (eine Hand im Genick, eine am Oberschenkel / siehe Abbildung) als freier Handstand und erfüllt somit ggfs. die Mindestanforderung?
Antwort:
  Ja, mit diesem Handstand ist die Anforderung erfüllt, soweit er wie generell gefordert vom Oberpartner gezeigt wird.

Frage: Bei der DM in Ebersbach wurden „illegale“ Anzüge ja offenbar nicht bestraft, auch wenn sie viel mehr hautfarbenen Stoff enthielten als laut Code of Points offiziell zulässig. Wird das auch beim WeNa-Pokal und der DMM in Schwalbach sowie allen zukünftigen Veranstaltungen des DSAB wieder so kulant gehandhabt?
Antwort: Auch bei der DM in Ebersbach wurde auf die Anzüge geachtet. Im Gegensatz zur DM Jugend in Mainz wurden aber nur vereinzelt kritische Anzüge getragen. Und die konnte man mit einem zugedrückten Auge auch gerade noch durchgehen lassen. Nochmals zur DM Jugend in Mainz: Da hat man am ersten Tag in gerade einmal zwei Startblöcken keine kritischen Anzüge gesehen und es wurden mehrere Anzüge getragen, die absolut eindeutig nicht dem Reglement entsprachen, nicht einmal mit zugedrücktem Auge. Auch in Zukunft und somit natürlich auch beim WeNa-Pokal sowie der DMM in Schwalbach wird auf die Einhaltung der Regeln geachtet.

Frage: Wird der WeNa-Pokal bereits nach der neuen Version 1.0.1 des Wettkampfprogramms vom September 2010 ausgetragen? Gilt bei den Regeln nach wie vor die Version vom Februar 2010?
Antwort: Das derzeit auf der Webseite des DSAB abgelegte WeNa-Wettkampfprogramm Version 1.0.1 (.pdf | .xls) ist fälschlicherweise mit „Stand: September 2010“ versehen, obwohl es schon im Januar von der Technischen Kommission in Magdeburg verabschiedet wurde. Es müsste da also eigentlich „Stand: Januar 2010“ stehen. Der Unterschied von Version 1.0.1 zu Version 1.0.0 ist lediglich, dass die individuellen choreographischen Elemente entfallen. Damit wurde das WeNa-Programm an das Reglement der FIG angeglichen. Da sind ja die choreografischen Elemente auch aus den speziellen Anforderungen gestrichen worden. Gruppen und Paare in der WeNa-Kategorie A3 beispielsweise hätten also gar keine Elemente aus den Tables of Difficulty auswählen können. Sollte jetzt beim ersten WeNa-Pokal noch jemand nach der alten Version turnen, wird auf dem Übungsbogen lediglich das choreographische Element gestrichen. Aber eine Übung sollte dennoch solche Elemente aufweisen, weil das natürlich wie auch in der Vollklasse von den Artistik-Kampfrichtern berücksichtigt wird.

Frage: Bis wann und bei wem muss man melden, wenn man an der Europameisterschaft 2011 teilnehmen will?
Antwort: Die Europameisterschaft findet erst im Oktober 2011 statt, eine Planung dafür existiert noch nicht. Aber die Deutschen (Einzel-)Meisterschaften werden ja alle bis Juni stattgefunden haben, so dass eine sehr gute Basis für die Nominierung gegeben sein wird. Der genaue Zeitplan der EM-Vorbereitung wird wieder bei der Technischen Tagung zu Beginn des nächsten Jahres vorgestellt. Bis dahin können dann hoffentlich auch detaillierte Aussagen über die Kosten gemacht werden.

Rubrik 2: Sind im letzten Monat weitere relevante Fragen beim DSAB (Ressort Leistungssport) direkt eingegangen?

Nein.

Rubrik 3: Termine

DM Schüler:  7. & 8.5.2011 in Aalen
DM Jugend: 28. & 29.5.2011 in Göppingen
DM Junioren / Senioren: 25. & 26.6.2011 in Dresden
DMM Junioren & Senioren:  2.10.2011 in Baunatal

Rubrik 4: Sonstige Informationen zur Weitergabe

Aktuell keine.

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Category: Infos des DSAB, Regelwerk

Comments (8)

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  1. Dominik sagt:

    Tja, da sprichst etwas Wahres an…

    Nominiert werden ist die eine Sache, es (finanziell) realisieren zu können, eine andere…

    Aber da ist die unbekannte Sportakrobatik, die fernab vom Interesse etwaiger Sponsoren betrieben wird, natürlich arg geschädigt und ich sehe auch in mittelfristiger Zukunft keine Änderungsmöglichkeiten

  2. Ein Trainer sagt:

    Und wer soll das alles finanzieren???

    Es bleibt meistens an den Eltern und dem Verein hängen, nicht ALLE können mal geschwind 500 bis 1000 Euro pro Person plus Taschengeld, Anzüge … aufbringen.

  3. Dominik sagt:

    Das ist völlig richtig!

    Genau das will ich damit sagen –> Ein einzelnes Spiel (alias Wettkampf) hat keine Aussagekraft. Hier kann alles passieren. Ein Bundesligist verliert gegen einen Fünftligisten oder beim Wettkampf stürzt man eben weil man vielleicht was Neues versucht hat etc.

    Allerdings sind so viele Wettkämpfe kaum realisierbar, leider.

  4. atir-flar sagt:

    Das nicht nur die DM-Plazierung für die EM-Nominierung zählen kann, finde ich einleuchtend. Aber um zum Bundesligavergleich zurückzukommen (bin aber Fussball-Laie), soweit ich weiß, muss man sich eine Teilnahme an internationalen Tunieren verdienen. Eine Möglichkeit könnte also sein, dass der DSAB für die Platzierung oder Wertungen bei bestimmten Tunieren (Maja-, Flanderen-,Acro-CUP, DM o.a.) Punkte vergibt und man sich beispielsweise bei mind. 2 oder 3 Wettkämpfen beteiligt haben muss.Die so erarbeiteten Punkte sind dann maßgebend. Dann wäre Transparenz gegeben und die Nominierung nachvollziehbar.

  5. Dominik sagt:

    Seh ich genau wie Schipfel, ABER: Klar ist auch, dass man auch das drumherum sehen muss und nicht nur einen einzelnen Wettkampf sehen kann.
    Der Versuch eines kleinen Vergleiches:

    In der Bundesliga verlieren Top-Mannschaften auch oft gegen deutlich schwächere. Was nichts daran ändert, dass sie umfassend gesehen die klar Stärkeren sind. Leider hat man in der Akrobatik nur wenige Möglichkeiten von direkten Vergleichen innerhalb der „heißen Phasen“ in den Monaten vor einem internationalen Ereignis, daher muss man halt auch ein gewisses Gewicht auf sonstige (Trainings)Eindrücke und andere Wettkämpfe legen. An einem einzelnen Wettkampf kann viel geschehen oder die Tagesform ist einfach mal nicht der Hammer oder man ist gar verletzt und kann nicht antreten.

  6. Sebastian Schipfel sagt:

    @ Nico: Danke. Ich denk drüber nach!
    @ Inge: In den letzten Jahren hat sich die Nominierung meines Wissens immer sehr stark an den Ergebnissen der Deutschen Meisterschaften – sofern sie vorlagen – ausgerichtet. Ich sehe in der Antwort keinen Grund, dies fürs nächste Jahr anzuzweifeln.

  7. Inge sagt:

    Gute Sache …diese Fragen an den DSAB!

    Eine Frage zu „Teilnahme an EM 2011“:
    Die wachsweiche Antwort auf die Frage: Zitat „Aber die Deutschen (Einzel-)Meisterschaften werden ja alle bis Juni stattgefunden haben, so dass eine sehr gute Basis für die Nominierung gegeben sein wird. läßt vermuten, dass die Platzierungen der DM-Wettkämpfe nicht ausschlaggebend sind? Also werden wieder nicht nachvollziehbare Kriterien zusätzlich herangezogen, um eine an der DM schlechtere Formation doch vorzuziehen?

  8. Nico sagt:

    Gut. Das ist sehr informativ. Darf’s noch ein Vorschlag sein? Vielleicht immer zuerst eine knappe Hauptantwort und dann die genaueren Erläuterungen. Dann könnte der Leser leichter auswählen, was er in allen Einzelheiten lesen will und was nicht.

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