Verdopplung der Technik-Note?

| 9. Juni 2013 | 0 Comments

Rosy Taeymans: Transfer of Powers in Lausanne (SUI)

Im Oktober wurde sie in Mexiko gewählt, seit Januar hat Rosy Taeymans den Posten offiziell inne: Chefin der Sportakrobatik weltweit. Zum Amtsantritt sah bzw. sieht sich die Belgierin erst einmal mit einem ganz großen Problem konfrontiert.

Das neue Regelwerk erlaubt es vor allem manchen Mixed Paaren, plötzlich mit Schwierigkeitsnoten von über zwölf Punkten statt bisher mehr oder weniger zehn auf die Matte zu gehen. „Das ist ein riesiges Problem“, bestätigte sie am Rande des internationalen Kampfrichterkurses in Aalen. Ganz unschuldig ist sie selbst daran jedoch nicht. Schließlich war die neue Präsidentin des Technischen Komitees für Sportakrobatik (Akro-TK) im internationalen Turnverband FIG auch in den letzten vier Jahren schon Mitglied dieses Gremiums, dem bis Ende letzten Jahres noch die Amerikanerin Tonya Case vorstand. An den neuen Regeln war sie also ganz direkt beteiligt.

Hätte das Akro-TK diese Entwicklung nicht voraussehen können, ja sogar müssen?? „Wir haben nicht erwartet, dass die Trainer so sehr auf Jagd nach Schwierigkeit gehen würden“, sagt Taeymans – eine klare Fehleinschätzung, wie inzwischen bekannt ist. „Zum 1. Januar 2014 wird es deshalb in jedem Fall Anpassungen des Code of Points geben, das hat die FIG uns ausnahmsweise erlaubt“, kündigt Taeymans an.

Zwei ehemalige Mitglieder des Akro-TKs, Raul Correia (POR) und Wieslawa Milewska (POL), hätten den Spezialauftrag bekommen, internationale Turniere, die Welt Cups und die World Games in puncto Schwierigkeitsnoten vor allem der Mixed Paare genau zu analysieren und Verbesserungsvorschläge zu erarbeiten. Genauso seien auch alle Nationen aufgefordert, solche einzureichen. Im September werde dann ein Beschluss gefasst.

Rosy Taeymans

Wohin könnte der Weg dann gehen? „Die Ausführung, das heißt die Technik-Note, sollte in unserer Sportart das wichtigste Kriterium sein“, findet Taeymans. Sie könnte sich deshalb zum Beispiel eine Verdopplung der Technik-Note gut vorstellen. Ebenfalls im Raum stehen momentan die Rückkehr zu nur 0,001 Punkten pro zusätzlichem Value über 10,0 Punkten oder die Herabstufung der Schwierigkeitstabellen, so dass die jetzigen Höchstwerte jeweils nur 8,0 Punkte in der Schwierigkeitsnote ergeben. „In jedem Fall wird die Lösung für alle Disziplinen gelten“, kündigt Taeymans an. Eine Sonderregelung für die Mixed Paare stehe genauso wenig zu Diskussion wie unterschiedliche Valuewerte für ein und dasselbe Element in den unterschiedlichen Paar-Disziplinen.

In Hinblick auf 2017 können sich die Trainer übrigens bereits auf eine weitere tiefgreifende Änderung gefasst machen: Von FIG-Präsident Bruno Grandi gab es die Anweisung, dass die Anzahl der Elemente pro Übung reduziert werden muss. Im Gespräch sind hier offenbar künftig zehn Elemente pro Übung.

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Category: Personalien und Verbandsangelegenheiten, Regelwerk

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