Bloß keiner von uns!

| 28. Februar 2014 | 10 Comments

Todor Kolev: Bloß keiner von uns!

Der Deutsche Sportakrobatik Bund sucht zum 1. Januar 2015 einen neuen Bundestrainer, Vitcho Kolev geht in den wohlverdienten Ruhestand. Bald soll die entsprechende Ausschreibung veröffentlicht werden. Beim Klokan Cup in Prag äußerte sich Todor Kolev gegenüber akrobastisch.de erstmals öffentlich zu den Ambitionen, die ihm auf den Job seines Vaters schon lange nachgesagt werden – und dementierte sie auf ganzer Linie.

„Es darf auf keinen Fall einer von uns werden“, findet der württembergische Landestrainer und meint dabei alle hauptamtlichen Trainer, die aktuell in Deutschland arbeiten. Vor allem auch Igor Blintsov aus Riesa und Sergej Jeriomkin aus Hoyerswerda, die angeblich ebenfalls Ambitionen auf die Nachfolge von Vitcho Kolev hegen. Die Rivalitäten, die in Deutschland zwischen Württemberg, Sachsen und einigen Todor Kolevanderen Landesverbänden herrschen, seien zu groß. Es wäre nicht gut, wenn der neue Bundestrainer aus einem dieser Lager stammen würde. Er würde niemals von allen akzeptiert werden. „Wir brauchen einen Externen, eine vollkommen neutrale Person!“

„Ich werde mich nicht als Bundestrainer bewerben und hoffe, dass es auch niemand anderes aus Deutschland tut“, sagt Todor Kolev. Natürlich habe sein Vater schon jahrelang den nachvollziehbaren Traum, dass er seine Nachfolge antrete. Das sei wahrscheinlich auch der Grund, warum jeder denkt, er wolle Bundestrainer werden. „Aber das wäre nicht gut für Deutschland! Und das weiß mein Vater auch schon längst, dass ich das so sehe.“

Die Neubesetzung des Bundestrainerjobs dürfte im DSAB, wenn auch hinter den Kulissen, das ganz große Thema in diesem Jahr werden. Viele sehen schon die Neuwahlen des Präsidiums und  des Jugendleiters im vergangenen Jahr (mit überraschenden Kampfkandidaturen gleich auf drei Positionen) im direkten Zusammenhang: Die verschiedenen Lager bringen sich in Stellung, um möglichst viel Mitspracherecht bei der Auswahl des neuen Cheftrainers zu haben.

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Category: Personalien und Verbandsangelegenheiten

Comments (10)

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  1. mel sagt:

    hierbei möchte ich gerne folgendes Kommentar einbringen, das unter dem Thema „Prager Erkenntnisse für die WM-Nominierung“ veröffentlicht wurde.

    Dem ist einfach nichts mehr hinzu zufügen, so ist es einfach! Wie auch schon Nina gezeigt hat! Und das sehen so viele so…traurig,aber wahr, hier der Kommentar:

    alea iacta est 06. März 2014

    Es ist seltsam in meinen Augen…es wurden Formationen zum Kaderlehrgang eingeladen, die erst seit sehr kurzem zusammen trainieren und/oder noch keine richtig überzeugenden Wettkämpfe abgeliefert haben. Das finde ich zwar nicht schlimm, im Gegenteil super, dass sie schon eine Chance bekommen! Allerdings geht es dann wirklich nicht andere Formationen viell. in anderen Disziplinen, die an der DM auf dem Treppchen standen oder die generell starke Leistung gebracht haben, selbst wenn sie einfach gleich gut mit anderen waren-nicht zu einem Kaderlehrgang einzuladen!
    Das kann meiner Meinung nach nicht sein!
    Das macht erstmal den Eindruck als würde da „hinten-herum“ einiges geschehen…und selbst wenn dem nicht so ist(was ich schwer hoffe)liegt scheinbar in jeglicher Weise eine Bevorzugung gewisser Vereine vor.

    Traurig für die Sportler und Gründe warum dieser Sport mehr und mehr an Attraktivität verliert.

    Vermutlich hagelt es für diesen Kommentar Daumen nach unten, da das sicherlich keiner gestehen will, aber wenn man mal ehrlich ist, sind es offene Tatsachen.

  2. Olaf sagt:

    sorry! Ich meinte Daniela…

  3. Olaf sagt:

    @ WM
    und genau da wollte ich hin….
    Deine Antwort zeigt genau das Dilemma der deutschen Sportakrobatik auf. Damit steht sie sich selbst im Wege und stagniert.
    Was genau sind denn die Zeichen der Zeit? Warum benennst du sie denn nicht?

    Am sympathischen finde ich die ehrliche Aussage von Nina, Zitat:
    „verliere immer mehr die Lust auf Akro. Und es geht nicht nur mir so“

    Etwas was ich sehr gut nachvollziehen kann…

  4. .....WM sagt:

    [quote name=“Olaf“]m.E. nach braucht die Sportakrobatik in Deutschland eine Neuausrichtung um konkurrenzfähiger zu werden. Ich denke es geht nicht nur darum, hier etwas neu zu erfinden, sondern die Struktur entsprechend den neuen Anforderungen anzupassen. Am besten können das Leute steuern, welche die Deutsche Sportakrobatik kennen, wissen warum es so ist wie es ist und erkennen, was daran/darin nachhaltig das Leistungsvermögen der (deutschen)Sportakrobatik erhöhen kann. Rein ergebnistechnisch betrachtet, scheinen hier in Sachsen und Baden Württemberg Dinge richtiger zu laufen. Klar ist aber auch, dass man nicht umhin kommt, die teilweise bestehenden Rivalitäten, welche nicht sportlicher Natur sind, abzubauen, indem man Instanzen etabliert, welche die Chancengleichheit und die Vergleichbarkeit verbessern. Dies kann meiner Meinung nach nur durch Vereinheitlichung ( u.a. Wettkampfprogramme) und Reformation der Bewerbungs/zulassungsprozedere ( Berufung zu EM und WM usw.)geschehen. Dies wird durch die vielen subjektiven Aspekte dieser Sportart schwer genug, und ist nur durch Schulung, Kommunikation und Transparenz zu erreichen.
    Hier sehe ich Aufgaben für den DSAB als übergeordnetes Organ.
    Was die Findung eines Bundestrainers angeht, habe ich jedoch eine differenzierte Meinung. Wenn man die o.g. Themen aktiv regeln will, geht es nur mit einem Bundestrainer, welcher die speziellen Themen Deutschlands kennt und ihnen entgegensteuern kann. Der Bundestrainer wird immer , zusätzlich zu hervorragenden fachlichen Fähigkeiten und der nötigen Neutralität, ein Vermittler sein und Kompromisse finden müssen ( wie es Vitcho eben auch tut ). Diese Neutralität muss man sich dann eben einfach kompromisslos auferlegen. Ich wüsste nicht, warum das Todor oder Igor oder wer auch immer dieses Amt begleiten wird…. nicht tun werden. Viel mehr ist es wichtig, dass man diesem Trainer dann diese Neutralität auch lässt und glaubt. Darin unterscheiden sich die Anwärter aus Deutschland für den Posten des Bundestrainers, nicht von dem eines Externen.[/quote]
    Also da hast du die Zeichen der Zeit wohl nicht erkannt. Nichts gegen die Qualität der der beiden. Aber wir glauben doch nicht wirklich an den Weihnachtsmann!!

  5. Olaf sagt:

    m.E. nach braucht die Sportakrobatik in Deutschland eine Neuausrichtung um konkurrenzfähiger zu werden. Ich denke es geht nicht nur darum, hier etwas neu zu erfinden, sondern die Struktur entsprechend den neuen Anforderungen anzupassen. Am besten können das Leute steuern, welche die Deutsche Sportakrobatik kennen, wissen warum es so ist wie es ist und erkennen, was daran/darin nachhaltig das Leistungsvermögen der (deutschen)Sportakrobatik erhöhen kann. Rein ergebnistechnisch betrachtet, scheinen hier in Sachsen und Baden Württemberg Dinge richtiger zu laufen. Klar ist aber auch, dass man nicht umhin kommt, die teilweise bestehenden Rivalitäten, welche nicht sportlicher Natur sind, abzubauen, indem man Instanzen etabliert, welche die Chancengleichheit und die Vergleichbarkeit verbessern. Dies kann meiner Meinung nach nur durch Vereinheitlichung ( u.a. Wettkampfprogramme) und Reformation der Bewerbungs/zulassungsprozedere ( Berufung zu EM und WM usw.)geschehen. Dies wird durch die vielen subjektiven Aspekte dieser Sportart schwer genug, und ist nur durch Schulung, Kommunikation und Transparenz zu erreichen.
    Hier sehe ich Aufgaben für den DSAB als übergeordnetes Organ.
    Was die Findung eines Bundestrainers angeht, habe ich jedoch eine differenzierte Meinung. Wenn man die o.g. Themen aktiv regeln will, geht es nur mit einem Bundestrainer, welcher die speziellen Themen Deutschlands kennt und ihnen entgegensteuern kann. Der Bundestrainer wird immer , zusätzlich zu hervorragenden fachlichen Fähigkeiten und der nötigen Neutralität, ein Vermittler sein und Kompromisse finden müssen ( wie es Vitcho eben auch tut ). Diese Neutralität muss man sich dann eben einfach kompromisslos auferlegen. Ich wüsste nicht, warum das Todor oder Igor oder wer auch immer dieses Amt begleiten wird…. nicht tun werden. Viel mehr ist es wichtig, dass man diesem Trainer dann diese Neutralität auch lässt und glaubt. Darin unterscheiden sich die Anwärter aus Deutschland für den Posten des Bundestrainers, nicht von dem eines Externen.

  6. Daniela Wente sagt:

    … ich habe bis heute – seit der Neuwahl – noch überhaupt keinen Mandatsträger irgendwo gesichtet… und ich kenne sie alle.

  7. Stiller observer sagt:

    [quote name=“Daniela Wente“]Mal aus der unbeteiligten Ferne betrachtet…. bei dem momentanen Zustand der Homepage des DSAB erscheint die Ausschreibung dort frühestens 2016.

    Das ist alles ein fürchterliches, intransparentes, für mich mittlerweile auch inkompetentes Trauerspiel, das letztlich auf dem Rücken der SportlerInnen ausgetragen wird. Schade, dass der DSAB zu allem so derart schweigt und wir nur (bitte richtig verstehen!) durch Basti informiert werden.

    Neuer Bundestrainer hin oder her…. es gibt so derart viele Baustellen, die dringend vorher angepackt gehören. Oder soll der neue Mensch der Heilsbringer sein?

    Bin skeptisch. Verliere immer mehr die Lust auf Akro. Und es geht nicht nur mir so.[/quote]

    Stiller observer:

    Ja, da kann ich dir nur Recht geben. Es gibt zu wenige Leute die ernsthaft was in dem Verband arbeiten. Ich hab den Eindruck dass die meisten Ihr Amt als Prestigeobjekt betrachten und aus Wahltaktischen gründen innehaben. Von den diversen Mandatsträgern sind bis heute noch keine sichtbaren Aktivitäten gesichtet worden.

  8. Daniela Wente sagt:

    Mal aus der unbeteiligten Ferne betrachtet…. bei dem momentanen Zustand der Homepage des DSAB erscheint die Ausschreibung dort frühestens 2016.

    Das ist alles ein fürchterliches, intransparentes, für mich mittlerweile auch inkompetentes Trauerspiel, das letztlich auf dem Rücken der SportlerInnen ausgetragen wird. Schade, dass der DSAB zu allem so derart schweigt und wir nur (bitte richtig verstehen!) durch Basti informiert werden.

    Neuer Bundestrainer hin oder her…. es gibt so derart viele Baustellen, die dringend vorher angepackt gehören. Oder soll der neue Mensch der Heilsbringer sein?

    Bin skeptisch. Verliere immer mehr die Lust auf Akro. Und es geht nicht nur mir so.

  9. Stiller observer sagt:

    Na ja, die Wahlen beim DSAB sind ja nicht immer der Hit – wenn ich nur an die versuchte Jugendleiterwahl im November 2013 erinnern darf. Da haben wohl ein paar ganz schlaue Leute versucht am Großen Rad zu drehen. Dabei aber nicht den Weitblick für den DSAB im Auge gehabt. Man kann sich nur wünschen, dass die nächsten Wahlen mit mehr Verstand durgeführt werden.

  10. Vivien Westwood sagt:

    Dann wollen wir mal sehen ob sie dann auch so fähig sind wie bei den letzten Wahlen :-).

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