Paris, Tag 6: Neuneinhalbmal Finale

| 4. Juli 2014 | 2 Comments

Von 13 möglichen Starts im morgigen Finale hat sich Deutschland neun Plätze gesichert. Ein gigantisches Ergebnis! Die besten Karten haben sicherlich Camille Herrmann und Lilly Kutta, aber für alle gilt: Im Finale ist ALLES möglich! Leider sind die Startplätze aber oft suboptimal. Also toi, toi, toi!!!

Aber der Tag brachte auch Frust. Es war Regelkunde angesagt an diesem dritten Wettkampftag. Am wichtigsten: Bei Punktgleichheit nach der Qualifikation entscheidet die Summe der Techniknoten aus den beiden Übungen. Bei der gleichen Summe der Techniknoten bleibt’s beim Gleichstand.

Fünfmal fand dieser Passus heute für die Deutschen Anwendung. Und in der entscheidenden Situation wendete sich das Blatt so zum Glück zum Guten: Sarah Haslinger und Lara Kielkopf sicherten sich so gerade noch ihr Ticket fürs Finale. Startplatz eins. Die punktgleichen Kasachen haben morgen frei.

Richard Kretzschmar und Mara Dittrich sind sechste vor den punktgleichen Polen. Paradox: Der bessere Rang bedeutet aber den schlechteren Startplatz morgen, nämlich gleich als Zweite.

Michelle Mausolf, Antonia Ristedt und Gofrahn Solh zogen aufgrund der oben genannten Regel den Kürzeren gegen Frankreich. Wenigstens ging es da nicht um Finale oder kein Finale, sondern um Patz sechs oder sieben und damit letztendlich nur um die Startposition im Finale. Leider bedeutet der schlechtere Rang, dass sie morgen als Erste auf die Matte gehen müssen.

Sogar die exakt gleichen Techniknoten(summen) hatten tatsächlich Camille Herrmann und Lilly Kutta gemeinsam mit Belgien – hier musste das Los über den Startplatz entscheiden. Camille und Lilly hatten Glück und dürfen als Vorletzte (statt Vorvorletzte) ran.

So willkürlich, dass auch bei Finale-oder-nicht-Finale-Entscheidungen gelost wird, ist die FIG dann zum Glück doch nicht. Auch Sebastian Grohmann, Florian Vitera, Erik Leppuhner und Tom Mädler hatten die exakt gleichen Techniknoten(summen) wie Bulgarien, das aber auf den Plätzen sechs und sieben. Hier dürfen nun tatsächlich beide Herrengruppen, und damit eine mehr als vorgesehen, im morgigen Finale starten. Unsere gehen – dann doch wieder nach Losentscheid – als Erste auf die Matte.

Ohne die ganz große Rechnerei qualifizierten sich (bereits gestern) Sarah Arndt, Anika Liebelt und Johanna Schmalfuß sowie Franz Krämer und Michail Kraft. Heute dann noch Diana Dierich und Emily Langenmayr sowie Tim Sebastian und Emilia Winter.

Und dann mussten wir uns leider wieder ins Gedächtnis rufen, dass „Unanständigkeiten“ beim Wettkampfanzug mit 0,5 Punkten bestraft werden. Konkret, wenn der Anzug in den Po rutscht. Dieses Schicksal erwischte heute Katharina Bräunlich, Laura Jolitz und Flora Sochor. Ob der Abzug zu Recht war oder zu Unrecht, ist nicht ganz klar. Spielt aber auch keine Rolle (mehr), denn ändern lässt sich das ja sowieso nicht. Die drei müssen jetzt damit leben, dass es sportlich locker fürs Finale und damit für eine kleine Sensation gereicht hätte, sie aber trotzdem wegen eines Missgeschicks, das sich nicht wirklich vermeiden lässt, morgen nicht starten dürfen.

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Category: WM 2014 in Paris

Comments (2)

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  1. isabell speiser sagt:

    Ist der channel um sonst

  2. akrofan sagt:

    Sebastian – schlechter Startplatz hin oder her – wir haben 9 Formationen im Finale bei der WM! Für mich heißt das „Mission erfüllt“! Alles was jetzt kommt ist Zugabe. Ich hoffe unsere Sportler bleiben locker und genießen ihre Finals vor ausverkauftem Haus!

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