LIVE vom zweiten Wettkampftag der WM

| 11. Juli 2014 | 3 Comments

Weiter geht’s nach einer Nacht mit Unterbrechung für alle, die im Residhome Apparthotel Monceau in Bois-Colombes wohnen, also auch die Deutschen: Feueralarm – zum Glück Fehlalarm – um halb fünf Uhr morgens. Wird man heute auf der Matte sehen, wer danach nochmal einschlafen konnte und wer nicht?

Ganz zufrieden werden Patrick Schönholz und Johannes Weiße (Kombi) nicht sein mit ihrem WM-Abschluss, allzu unzufrieden brauchen sie aber definitiv auch nicht sein. Eine Kunstpause beim Abdrehen mit Kopfstand, eine Stepptanz-Einlage beim Aufgang in den Gegenhandstand – aber diesmal gestanden -, und ein recht kurzer Einarmer nach dem Absitzen – da verstecken sich wahrscheinlich die beiden Zeitfehler – sind mir aufgefallen. Kann man alles noch als Unsauberkeiten durchgehen lassen. Also kein schwerer Patzer, schon gar kein Sturz, sondern durchgeturnt! 23,515 Punkte gab’s. (Die Wertung inkl. Tausendstel-Stelle zeigt, dass die Wertung der Reference-Judges einbezogen wurde.)

Am Ende Platz elf (leider der letzte Platz) für Patrick Schönholz und Johannes Weiße.

LIVE vom zweiten Wettkampftag der WMMucksmäuschenstill war’s in der Halle, als Nikolai Rein und Sophie Brühmann (Balance) ihre gefühlvoll choreografierte Liebesgeschichte aufführten. Am Ende stand die fast exakt gleiche Wertung wie gestern auf der Anzeigetafel: 25,19 Punkte bedeuten ein Hundertstel mehr. Es hätte auch fast ein Punkt mehr sein können, wenn sich nicht drei Zeitfehler ein Zeitfehler und zwei 0,3-Punkte-Anzug-Abzüge (einmal weil Sophies Rock nicht zurückfiel und einmal für den beim Podsetschka aufgegangenen Anzug von Nikolai) eingeschlichen hätten. Der Zeitfehler war bei der freien Vorderbeuge. Im Vorfeld hatte es noch Irritationen wegen zweier offenbar gleicher Elemente in der Übung gegeben (Mexicanga und Kugel), diese entsprechende Motion brachte keine Value.

Toller Anzug, aber missglückte Übung. So lautet die ganz knappe Zusammenfassung für Janina Hiller, Daniela Mehlhaff und Selina Frey-Sander (Tempo). 22,51 Punkte ist die Quittung für zwei Stürze. Und dabei hatten die Höchstschwierigkeiten (Tsukahara, Doppelsalto gebückt) wunderbar geklappt. Aber zwei vermeintlich leichtere Elemente gingen schief: schon der 9/4-Vorwärtssalto war nicht ganz astrein, so dass wahrscheinlich deshalb beim anschließenden Rauswerfen in den Spagat auf die Schultern Daniela ihre Partnerin verpasste und Selina mit einem Bein auf dem Boden stand. Doppelt ärgerlich, denn es gab auch noch einen Punkt Abzug für das fehlende zweite aufgefangene Element. Zu allem Überfluss stürzte dann auch noch der Doppelsalto-vorwärts-Überwurf, dem die Höhe fehlte.

Für die heutigen Finals der Herren- und Damenpaare wird es einen Livestream geben.

Mit einer soliden Übungen und 25,67 Punkten schieben sich Nora Schäfer, Luise Zscheile und Franca Schamber (Tempo) in der innerdeutschen Wertung nach vorn. Leider ist nach jeweils einer suboptimalen Wertung unserer beiden Trios das jetzt nahezu das einzige, um was es noch geht. Aber zurück zur eben gesehenen Tempo-Übung, die den Sportlerinnen laut Trainerin am schwersten vom gesamten Mehrkampf fällt: „Durchgeschafft“, ist Petra Vitera erleichtert und bescheinigt Oberfrau Franca, dass sie ihre Salti super gesprungen sei. „Manchmal hoppen die auch ganz woanders hin…“

Gleich „a couple of wobbles“ hat die FIG-Presse bei Rico Dietze, Tobias Otto, Vincent Kühne und Laurin Werner (Balance) gesehen. Naja, also hauptsächlich war es der verfrühte Abgang (auch auf der falschen Seite) beim Doppelstütz / bei der Doppelgrätsche, der die vier zum einen kurz aus dem Konzept und ihnen vor allem auch zwei Zeitfehler brachte. Sonst lief die Übung nahezu optimal. Aber so eben nur 24,66 Punkte.

Inzwischen hat sich herausgestellt, dass offenbar die komplette letzte erste Pyramide der Jungs gestrichen wurde, so erklären sich die 9,36 Punkte in der Schwierigkeitsnote.

Das war’s für heute aus deutscher Sicht. Jetzt schauen wir noch, wer bei den Herren- und Damenpaaren Weltmeister wird.

Aline de Smet und Nikki Snel aus Belgien mit über eineinhalb Punkten Vorsprung Weltmeister bei den Damenpaaren.

Ups, da hatte die Jury doch zunächst glatt vergessen, dass Frankreich ja eine Medaille bestellt hatte… Und hat eine Viertelstunde nach Wettkampfende dem weißrussischen Damenpaar – eigentlich Dritte – nochmal einen Abzug von 0,3 Punkten verpasst. Bronze für Frankreich – eigentlich Vierte. Na Glückwunsch…

Alexey Dudchenko und Konstantin Pilipchuk aus Russland Weltmeister bei den Herrenpaaren.

Hier kann man die heutigen Finals der Herren- und Damenpaare nochmal anschauen, live scheint ja in Deutschland aus rechtlichen Gründen nix gekommen zu sein.

Und Schluss!

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Category: WM 2014 in Paris

Comments (3)

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  1. WM Beobachter sagt:

    Ich verfüge über keinerlei Kampfrichtererfahrung und würde gerne wissen, wie es sein kann, dass 1/4
    Stunde nach Wettkampfende die Wertungen nochmals korrigiert werden?? Wie mag sich nur das weißrussische Damenpaar gefühlt haben? So etwas darf nicht passieren und schon gar nicht wenn es um die Medaillenplätze bei einer WM geht. Derartige Aktionen werfen ein unseriösen Bild auf unsere schöne Sportart und haben ein „Geschmäckle“.

  2. valere sagt:

    [quote name=“valere“]What are all those penalties in the Women’s groups dynamic exercises?[/quote]
    Nevermind, it seems to be an error in the live results.

  3. valere sagt:

    What are all those penalties in the Women’s groups dynamic exercises?

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