EM in Riesa: Tag 2 Jugend

| 26. September 2015 | 2 Comments

Da sind wir wieder. Heute geht’s ums Finale!

11-16 Jahre

27,05 Punkte für Camille Herrmann und Lilly Kutta in Tempo. „Vorsichtig“ ist das Wort, das im Gespräch mit Trainerin Karola Mevius gerade gleich zweimal gefallen ist. Camille und Lilly hätten ihre Elemente etwas vorsichtig geturnt, nicht so frech und spritzig wie sonst. Sie wollten auf Nummer sicher gehen, dadurch fehlte etwas die Höhe. Und die Kampfrichter waren beim ersten Damenpaar des Tages leider auch sehr vorsichtig. Insbesondere mit den 8,4 Punkten in Artistik, findet Delegationsleiter Sascha Kohn. Jetzt heißt es abwarten, ob es fürs Finale reicht.

26,3 Punkte für Nancy Deger und Lina Ebert. Das war für mich der eindeutig bessere Auftritt der beiden bei dieser Jugend-EM. Da hätten es auch mehr als nur drei Zehntel mehr als gestern sein dürfen. Die Tempo-Übung lief prima, Elemente und Choreografie. Die kurze Pause vor dem Doppelsalto hat sich gelohnt: Da war die Landung in den letzten Tagen meist etwas tief. Heute nicht! Da sie hinter ihren Teamkolleginnen Camille und Lilly liegen, wird aus dem Finale leider nichts.

Sina Lippert, Jacqueline Kreutzpointner und Alexandra Hesse: Ihr kritisches Element ist das Aufgrätschen. Trainerin Nina Wente hat gestern Abend noch gesagt, dass sie sich zu 99,9 Prozent sicher sei, dass es heute klappen würde. Und das hat es – genau wie der Rest der Balance-Übung: 26,85 Punkte und insgesamt eine nahezu optimale Vorstellung der drei Debütantinnen bei dieser Jugend-EM, die sogar noch fürs Finale reichen könnte.

Natalia Persicke, Valery Maslo und Sophie Schreiner sind die nächsten Deutschen, die über die 27-Punkte-Marke springen: 27,05 Punkte für Balance. Damit sollten sie eigentlich im Finale sein, aber noch heißt es abwarten. Letztes Jahr waren sie schon spitze, allerdings mit Nervenflattern. Heute sind sie nur noch spitze. Und in Balance bieten sie die vielleicht kreativsten Auf- und Abgänge im gesamten Starterfeld an.

Sowohl Camille und Lilly (Platz sechs bzw. fünf in der Nationenwertung) als auch Natalia, Valery und Sophie (Platz acht bzw. sechs in der Nationenwertung) konnten sich fürs morgige Finale qualifizieren. Das Damenpaar zeigt Balance, das Trio Tempo.

27,25 Punkte für Daniel Blintsov und Sneschana Sinkov. Im ersten Anlauf mussten sie ihre Balance-Übung abbrechen, weil die Kampfrichter noch nicht so weit waren. Davon ließen sie sich aber nicht aus der Ruhe bringen. Bundestrainer und Vater Igor Blintsov findet, dass es drei Zehntel mehr hätten sein dürfen. Das Finale ist ihnen schon sicher, morgen geht es mit Tempo bei Null los. Am Ende steht Platz fünf bzw. drei in der Nationenwertung zu Buche.

Und gleich nochmal Riesa: 25,2 Punkte für Nils Beuven und Erik Pohl. Ein klein wenig trübt die Tempo-Übung das bislang so schöne internationale Debüt der beiden. Sie konnten bei weitem nicht an ihre Bestleistung gestern in Balance anknüpfen. Besonders auffällig waren die drei oder vier Schritte, die beim Gegenhandstand nötig waren, um das Gleichgewicht zu finden. Drei Zehntel sind wieder Größenabzug.

Nils und Erik landen auf Platz acht bzw. sieben in der Nationenwertung und sind damit fürs Finale der besten sechs „nur“ Reserve.

12-18 Jahre

26,55 Punkte gibt’s für die Balance-Übung von Sarah Arndt, Anika Liebelt und Johanna Schmalfuß. Wohl noch ein bisschen unter dem Einfluss des Warm-Ups, wo es offenbar wie gestern auch schon nicht so toll lief, kommentiert Petra Vitera lakonisch: „Überlebt!“ Das ist aber eine dicke Untertreibung, denn außer einem Wackler beim Übergang in den Mexicanga gab es nicht viel auszusetzen. „Direkt nach Russland kann man wohl nicht mehr Punkte erwarten“, sagt die Trainerin. Jetzt kommt es fürs Finale vor allem darauf an, dass die Niederlande hinten bleiben.

Für Sarah, Anika und Johanna hat es diesmal leider nicht fürs Finale gereicht. Platz elf bzw. neun in der Nationenwertung bedeuten „nur“ Reserve.

Lisa Müller, Lena Waschulewski und Xenia Bartel führen in Hoyerswerda den Spitznamen BMW für Bartel, Müller und Waschulewski. Heute war in Balance ein gut geölter 26,4er BMW unterwegs. Die letzte Pyramide – keine Ahnung, wie das Element heißt, aber es ist das, das durch die Russinnen Loginova und Stroynova populär wurde – war ein bisschen verwackelt, sonst aber alle super. Auch in Summe bleiben sie hinter ihren Teamkolleginnen Sarah, Anika und Johanna und haben somit leider keine Chance aufs morgige Finale.

Wow! Was für ein bombensicherer, gestreckter Hand-Hand-Salto von Annalena Kunz und Kim Weickert. Tempo ist klar ihre stärkste Übung, die 26,65 Punkte einbringt. Und damit überholen die beiden Bulgarien und Frankreich und ziehen tatsächlich noch ins Finale ein. Von Platz zehn in der Nationenwertung ging es dank Tempo auf Platz acht hoch.

Auweia, jetzt hat es zum ersten Mal gescheppert. Das zweite Fangen im Karree, nach dem Karree-Karree-Schraubensalto, wollte bei Sebastian Grohmann, Erik Leppuhner, Florian Vitera und Tom Mädler heute nicht stabil stehen. Und leider gelang es Tom auch nicht „einfach“ vom Karree abzusteigen, sondern er landete ganz unglücklich auf dem Hosenboden. Da gibt’s leider nur 24,6 Punkte für diese Tempo-Übung. Aber kein Stress: Die Qualifikation war für die Herrengruppe sowieso völlig irrelevant, im Finale waren die vier von vornherein sicher. Jetzt eben nur als Siebte bzw. Sechste in der Nationenwertung. Egal, morgen zählt!

26,1 Punkte gibt’s für Richard Kretzschmar und Mara Dittrich in Balance. Dass es nicht mehr Punkte wurden, lag vor allem am verwackelten Übergang vom Handstand in die Kugel. Da musste Richard einen kleinen Schritt machen und auch mit den Armen sichtbar ausgleichen. Das anschließende Abdrehen war dann entsprechend eher zaghaft. Der Rest hat gut gepasst. Nachtrag: Das Abdrehen wurde wohl sogar ganz gestrichen, weil die Drehung noch komplett im Stehen stattfand. Die beiden hatten nur 9,85 Punkte in der Schwierigkeit.

Für die letzte deutsche Übung heute kassieren Stefan Höntsch und Lara Ziemer 26,15 Punkte. Damit liegen sie auf jeden Fall schon mal im innerdeutschen Duell vorn. Jetzt bleibt abzuwarten, ob es fürs Finale reicht. „Normalerweise ist das erste Element [Stützwaage] das Problem. Das hat jetzt super geklappt, dafür haben wir einen Fehler beim vorletzten Element [Standspagat] gemacht“, wundert sich Sergej Jeriomkin. Da stand Stefan in der Tat nicht ganz so solide wie man es von ihm kennt. Auch über die 8,15 Punkte in Artistik kann sich der Trainer übrigens nur wundern.

Platz neun bzw. acht in der Nationenwertung für Stefan und Lara. Finale!!!

Und damit Schluss für heute! Das Finale beginnt morgen um 11 Uhr.

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Category: EM 2015 in Riesa

Comments (2)

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  1. ... sagt:

    Danke für den Live Stream, es ist nur Schade, dass man die Wertungen nicht live sehen kann.

  2. Sreffi sagt:

    Das ist toll!!! Herzlichen Glückwunsch und alles Gute für morgen 🙂

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