Sternstunden der Sportakrobatik

| 20. Mai 2013 | 6 Comments

Fast dassebe Motiv wie gestern - egal!

Bernd Hegele hatte das ganze Finale über ein Dauergrinsen im Gesicht. Einige andere auch. Denn so viel Aufmerksamkeit hat die deutsche Sportakrobatik seit vier Jahren nicht mehr erfahren. Seit dem letzten Turnfest in Frankfurt.

Streng genommen gab es sowas sogar seit Jahrzehnten nicht mehr. Diesmal galt nämlich alles Interesse der Sportakrobatik allein und nicht einem gemeinsamen Finale mit den Trampolinturnern.

Die Tribüne platzte aus allen Nähten, ganz spontan wurde beim Finale auch die Halle – der Bereich hinter den Kampfrichtern – fürs Publikum geöffnet, um der Massen irgendwie Herr zu werden. Schließlich wurde sogar die Trennwand zum Einturnbereich hochgezogen, um auch den allerletzten Rest der Tribüne nutzen zu können.

Die Zuschauer standen trotzdem gedrängt wie die Ölsardinen. Gigantisch! Eine weitaus größere Halle wäre in der Spitze, die beim Finale der Junioren-Damengruppen und -paare lag, wahrscheinlich auch nicht genug gewesen. Warum klappt das nur beim Turnfest und sonst nicht einmal ansatzweise? Warum wollen hier über 2.000 Zuschauer gleichzeitig das Finale der Sportakrobaten sehen, während wir sonst fast völlig unter uns sind? Wer kann mir das erklären??

Die Sportler beflügelte diese Atmosphäre sichtlich. Keiner, der vor diesem Publikum turnen durfte, wird seine zweieinhalb Minuten so bald vergessen. Dank einer „Show der Meister“ konnten auch diejenigen diese Sternstunden der Sportakrobatik genießen, die bereits vor 16 Uhr in den ersten Finals Gold gewonnen hatten.

Merke: Sportakrobatik kann auch als Wettkampfsport höchst attraktiv sein und ein Publikum begeistern, ja sogar mitreißen. Wer dies über die trostlosen Jahre vor viertelvollen Tribünen vergessen haben sollte oder vielleicht schon gar nicht mehr geglaubt hat, wurde aufs Angenehmste daran erinnert. Warum kann nicht jedes Jahr Turnfest sein…

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Category: Deutsche Meisterschaften

Comments (6)

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  1. Jörg Stucki sagt:

    Gratulation an alle.
    Sportakrobatik in Deutschland scheint in aller Munde zu sein. BRAVO! Es ist grandios so positives zu lesen.
    Wir in der Schweiz tun unser Bestes um voranzukommen. Sicher ist, dass wenn in Deutschland die Sportakrobatik grössere Aufmerksamkeit erlangt das auch uns dienlich ist. Also weiter so.
    Gerade kürzlich waren wir zu einem Wettkampf in Wien, auch dort herrscht eher Zuversicht für die Zukunft userer Sportart. Auch beim Turnier in Warschau konnte ich live miterleben wie Polen sich im Aufbruch befindet.Ich kann mich Erinnern das Polen in einer ähnlichen Aufbruchstimmung Anfang der 90 Jahre stand. Danach gab es grosse Meisterschaften in Polen mit Titelgewinnern aus Polen. 1994 EM in Zielona Gora, ausverkauft wie euer Turnfest. Es war einfach unglaublich… Möge es allen hier erwähnten Nationen gelingen Ihre Pläne umzusetzen.

    liebe Grüsse aus der Schweiz
    Jörg Stucki

  2. Rudolf sagt:

    Ich denke es hat sich gelohnt, dass der Veranstalter (OK Turnfest & Stadt Viernheim) sehr viel Arbeit und Mühen in die Austragung des Wettkampfes gesteckt haben, insbesondere in die Werbung im Vorfeld vor Ort, um Zuschauer in die Halle zu bringen. Denn neben angereistem Fachpublikum waren auch sehr viele Viernheimerinnen und Viernheimer in der Halle, die zum ersten Mal Sportakrobatik live miterleben konnten. – Und das was gezeigt wurde, war toll und wird den Sportlerinnen und Sportlern bestimmt in Erinnerung bleiben.

  3. walter klein sagt:

    zunächst einmal ganz großes lob und allergrößten respekt an ALLE aktiven sportler, das war wirklich ganz großes kino, was man da über 2 volle tage geboten bekam. ohne auch nur einen einzigen euro eintritt zu bezahlen.
    was ich da sah ist hochleistungssport. was soll es anderes sein ? das gesamte sportliche niveau wurde selbst von den vereinen, die hintere platzierungen belegt hatten, sehr hoch gehalten. ja sicher, kritisieren kann man immer mal etwas, aber alles in allem wurde dem zuschauer schon etwas geboten, in sportlicher und auch logistischer hinsicht. man wird die gemachten erfahrungen in die veranstaltungen der nächsten jahre mit einfließen lassen.

    es gab einen livestream im Internet, die kuchentheke war recht üppig bestückt und dass dann am pfingstmontag irgend wann einmal alle logistischen Reserven aufgebraucht waren lag in der Natur der Sache, dass dieses tolle sportakrobaten-spektakel endlich einmal die aufmerksamkeit erhalten hat, die es schon lange verdient hat. und das ist doch in Ordnung so !!!
    beide daumen nach oben kann nur das zeichen sein für diese, aber auch für die nächsten deutschen Meisterschaften der sportakrobaten.
    ich freu mich jetzt schon drauf, im nächsten jahr wieder dabei zu sein.

    weiter so, es waren wirklich zwei gaaaaanz tolle tage mit euch allen in Viernheim gewesen.

    viele sportliche grüße

    walter klein

  4. Marion sagt:

    Sicherlich war es für die Sportler ein Traum, vor solch großem Publikum ihr Können zu zeigen. Dennoch fand ich, dass das Ambiente einer Deutschen Meisterschaft leider nicht würdig war. Den Kampfrichtern wurde doch immerhin 1 Flasche Wasser spendiert. Von einem bisschen Deko wollen wir mal gar nicht reden. Ich bezweifle auch, dass es für die Sportler angenehm war, zwischen den Zuschauern in der „Sardinenbüchse“ ihre Trainingsfreie Zeit zu verbringen. Gesetz dem Fall, sie hatten überhaupt, nach ihrer absolvierten Übung, noch einen Platz zum Sitzen. Die fehlende Einturnfläche am Sonntag war ja wohl auch nicht gerade eine Glanzleistung. Wäre diese Veranstaltung nicht im Rahmen des Turnfestes ausgetragen worden, hätten vermutlich die Veranstalter nicht den dicksten Blumenstrauß gewonnen.

  5. Katrin von der Bey-Löhmann sagt:

    Man konnt es ahnen – vorm Livestream hockend – dass es hoch her ging! Das hat Spass gemacht!
    Wie schade, schade, schade für all die Sportler, die nicht teilnehmen konnten, weil sie krank oder verletzt waren.
    Da haben Einige gefehlt am heutigen Tag – oder auch zum gesamten Wettkampf – die es so sehr verdient hätten, wenn die Halle ihretwegen zum Einen voll und zum Andern völlig aus dem Häuschen ist!
    (Und hier und da hätte wohl auch die Siegerliste ein bisschen anders ausgesehen…?!)
    Diesen „Rausch“ haben sich viele redlich und seit Jahren verdient. Auf der Matte oder daneben, hinter Mikro, Laptop oder Buffet…
    Na dann auf die nächsten vier Jahre!

  6. Sonja sagt:

    Wann gibt’s dann die ersten Fotos?

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