Geflasht von der Weltklasse

| 25. April 2014 | 3 Comments

Auch am Morgen danach bin ich immer noch ein bisschen geflasht. Der Entzug von Weltklasse-Akrobatik seit der Europameisterschaft im letzten Herbst war wohl schlicht zu lange. Und dann gleich wieder auf 100 Prozent: Das Niveau hier beim Limes Cup in Aalen könnte kaum höher sein! Das machte schon der erste Wettkampftag deutlich.

Ich kann gar nicht mehr sagen, wie viele Trios gestern Dreifach- und gestreckte Doppelsalti gezeigt haben. Es waren einige, und nicht nur bei den Senioren. Die genannten Elemente scheinen sich zum heimlichen Pflichtprogramm entwickelt zu haben. Zumindest für die, die ganz oben mitspielen wollen. Und bei Damenpaaren, sogar schon ab Junioren 12-18, ist ein Hand-Hand-Salto auch offenbar überhaupt nichts Besonderes mehr…

Und dann das amerikanische Mixed Paar Ryan Ward und Kiley Boynton… Zwar bei weitem nicht so anmutig und grazil wie die World-Games-Sieger Smith und Upcott aus England, die deshalb auch verdient in Führung liegen. Und auch beim bis drei Zählen sind die Amerikaner nicht ganz Weltklasse, sie erlaubten sich vier Zeitfehler. Aber die Elemente: Diamidov bombensicher in den einarmigen Handstand, dann geht die erste Passage erst so richtig los und erstreckt sich gefühlt minutenlang. Ein Wahnsinn!

Also: England, Russland, Amerika, Weißrussland, Portugal und auch ganz explizit Israel sind hier tonangebend und stimmen die höchste Tonlage an, die auch bei Welt- und Europameisterschaften gespielt wird.

Die Deutschen haben da erwartungsgemäß das Nachsehen: Vor ziemlich strengen Kampfrichtern hätten zwei deutsche Formationen am ersten Wettkampftag immerhin beinahe die 27-Punkte-Marke übersprungen: Sarah Haslinger und Lara Kielkopf bekamen für ihre Tempo-Übung 26,9 Punkte, Katharina Bräunlich, Laura Jolitz und Flora Sochor schafften sogar 26,95 Punkte.

Heute, da bin ich mir sicher, sind die 27 Punkte für Deutschland fällig. Aber wer nimmt (als Erstes) die Hürde?

WM-Qualifikation

Die Senioren-Trios legten gestern mit Tempo los. Nach dem ersten Durchgang liegen Janina Hiller, Daniela Mehlhaff und Selina Frey-Sander (Albershausen/Kassel/Hofherrnweiler / 26 Punkte) im deutschen Ranking vor Nora Schäfer, Luise Zscheile und Franca Schamber (Dresden / 25,22 Punkte) und Katharina Wegner, Diana Bothe und Sarah Dassow (Leipzig / 23,8 Punkte). Alle drei Trios kamen ohne Stürze durch ihr Programm, das bei „BaWüHe“ sowie Dresden jeweils eine Schwierigkeit von 9,8 Punkten und 9,2 bei Leipzig aufwies. Den Unterschied machten gestern allerdings die Ausführung und natürlich auch die Artistik.

Bei den Junioren-2-Damenpaaren, die zunächst ihre Balance-Übungen turnten, erwischten Julia Schilling und Paulina Klement (Albershausen / 24,38 Punkte) gestern keinen allzu guten Tag, sondern brauchten fürs Aufgrätschen auf den Armen zwei Anläufe. Hannah Schmid und Lena Fassbaender (Ebersbach / 26,05 Punkte) hingegen erlaubten sich keine Patzer, höchstens Unsicherheiten.

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Category: Turniere

Comments (3)

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  1. ich sagt:

    …..die 27 Punkte-Hürde wurde 2 mal geknackt!

  2. Juliane sagt:

    Also ich sehe die 0,6 Unterschied… Dann ist es aber immer noch ein Punkt zum Dresdner Trio.

  3. Juliane sagt:

    Trio Leipzig 23,8 ohne Sturz? Ist der Vorwert so niedrig?

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