Paris, Tag 10: Plötzlich alles ganz entspannt…

| 8. Juli 2014 | 0 Comments

Plötzlich alles ganz entspannt...

Seit heute ist das deutsche WM-Team endgültig vollständig. Am Abend trafen auch Oliver Edelmann und Eva Breisch in Paris ein. Sie gehen zwar wegen eines Armbruchs nicht an den Start, aber bezahlt ist bezahlt. Und jetzt schlüpfen sie eben in die Rolle der Schlachtenbummler.

Der gesunde Rest der Delegation ist ja bereits seit Sonntag in Paris. Und hat hier im Vergleich zur Jugend- und Junioren-Truppe letzte Woche ganz entspannte Bedingungen: Drei Tage lang Training, ehe am Donnerstag überhaupt mal der Wettkampf losgeht. Und alle drei Trainingseinheiten gute drei Stunden inklusive jedes Mal Podiumstraining.

Ich habe beide Male bisher beim Podiumstraining zugesehen. Nachdem man gestern einigen noch die Strapazen des Reisetages deutlich anmerkte und vielleicht auch die besondere Aufregung am ersten WM-Tag, lief es heute schon bedeutend besser: Rico Dietze, Tobias Otto, Vincent Kühne und Laurin Werner demonstrierten mehrmals ihren neuen Dreifachsalto, den sie gestern noch ausgelassen hatten. Patrick Schönholz und Johannes Weiße standen ihren Hand-Hand-Salto, der gestern noch scheiterte. Und unsere beiden Damengruppen sowie unser Mixed Paar lieferten ebenfalls mehrere absolut überzeugende Vorstellungen ab.

Nach den Erfahrungen der letzten Woche bin ich gespannt: Mir persönlich gefällt zum Beispiel die moderne Hip-Hop-Choreografie von Janina Hiller, Daniela Mehlhaff und Selina Frey-Sander in (glaube ich) der Tempo-Übung wahnsinnig gut. Oder auch die beiden neueren Choreografien der Herrengruppe (Tempo und Kombi?). Was aber werden die Kampfrichter dazu sagen? Nach den schlechten Erfahrung von der letzten Woche unter anderem ebenfalls bei der Dresdner Herrengruppe steht zu befürchten, dass solche Übungen ihnen zu besonders sein werden und keine glorreichen Artistiknoten einfahren.

Dabei hält übrigens sogar die FIG-Presse eine der Choreografien der deutschen Herrengruppe für „notable“. Die beiden auf dem Foto kennen wir doch auch…

Nicht nur für die Sportler, sondern ganz besonders natürlich auch für die Offiziellen ist die zweite Woche deutlich lockerer: Es sind gerade einmal fünf Formationen bzw. 14 Sportler zu betreuen, die fast alle erwachsen sind. Außerdem handelt es sich auch nur um eine einzige Altersklasse – also haben alle immer gemeinsam Training. Da bleibt diesmal locker Zeit fürs Sightseeing: Bereits am Sonntag war Gelegenheit für fast die gesamte Delegation zum gemeinsamen Besuch des Eiffelturms und heute sogar für eine ausgiebige Stadtrundfahrt mit einem Großteil des Teams.

Die Wettkämpfe drei Tage lang je etwa acht Stunden werden diejenigen, die die letzte Woche schon durchgestanden haben, gefühlt auf einer Backe absitzen. Für die Trainer und Delegationsleiter müsste es sich hier fast wie Urlaub anfühlen. Erst im Nachhinein wird einem der Irrsinn von letzter Woche so richtig bewusst.

Und dennoch werden es Delegationsleiter Bernd Hegele und Teammanager Vitcho Kolev schwer haben, die riesigen Fußstapfen auszufüllen, die ihnen Sascha Kohn und Sabrina Hegele hinterlassen haben. Eine hervorragende Wahl des DSAB, fanden die Sportler und Trainer letzte Woche unisono und überschlugen sich in der WhatsApp-Gruppe aller WM-Teilnehmer geradezu mit Lob: „Ihr wart spitze! Wir danken Euch, dass Ihr alles so schnell organisiert und abgeklärt habt. (Soweit das in diesem Chaos und der Aufregung jedenfalls ging.) Ihr seid der Hammer. Wir hoffen, wir behalten Euch noch ganz lange.“

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Category: WM 2014 in Paris

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