Türchen 5: Medaillenspiegel 2016

| 5. Dezember 2016 | 1 Comment

Das Jahr neigt sich dem Ende zu, alle Deutschen Meisterschaften liegen hinter uns und deshalb wird es Zeit für den Medaillenspiegel 2016.

Medaillenspiegel 2016

Absoluter Spitzenreiter ist in diesem Jahr der SC Hoyerswerda mit insgesamt 29 Medaillen, davon 15 goldene, neun silberne und fünf bronzene. Das spiegelt das Bild wider, welches man im vergangenen Jahr nach vielen Wettkämpfen hatte: Der SC Hoyerswerda dominierte mit seinen vier bis fünf Spitzenformationen die Podestplätze. Dazu muss gesagt werden, dass Hoyerswerda zu den Vereinen zählt, welche nach der WM in China ihre Formationen nicht umgebaut haben. Die Dreiergruppe Lena Waschulewski, Lisa Müller und Xenia Bartel holten sich beispielsweise verdient alle drei Meistertitel sowohl in der Altersklasse Junioren 2 als auch bei den Senioren, während Konkurrenz aus Dresden oder Schwerin fehlte.

Etwas abgeschlagen auf den Plätzen zwei und drei folgen im diesjährigen Medaillenspiegel Dresden und Riesa. Dresden holt allein deshalb auf, weil das innersächsische Duell zwischen Dresden und Riesa im Gegensatz zum letzten Jahr Dresden zum Sieger hat. Damit gehen nach der Regelung für Startgemeinschaften – die Medaillen werden dem besseren Verein bzw. Bundesland zugeschrieben – in diesem Jahr alle Medaillen von Startgemeinschaften zwischen Dresden und Riesa auf das Konto der Dresdner. Das sind in diesem Jahr immerhin drei Goldmedaillen, die Tim Sebastian und Michael Kraft holten, sowie einmal Gold und zweimal Silber, welche von Franz Krämer und Jördis Leppuhner erturnt wurden.

Auch die Plätze vier und fünf des diesjährigen Medaillenspiegels verdienen kurz unsere Aufmerksamkeit, denn in diesen beiden Vereinen zeigt sich, dass sich gute Nachwuchsarbeit auszahlt. In Düsseldorf werden neben den Herrendisziplinen seit längerem auch Damendisziplienen, vor allem Damenpaare trainiert. Das kann uns nur freuen, denn gerade das Damenpaar Anna Grass und Xenia Chesler sieht auf jeden Fall vielversprechend aus.

In Friedberg trainieren die vielversprechenden Nachwuchshoffnungen von morgen heute noch im Nachwuchsbereich „WeNa“, so scheint zumindest das Konzept von Nina Wente auszusehen. So trainierten zum Beispiel Nicole Boxler und Sophie Kirschner relativ lang im Nachwuchs, bevor sie in die Leistungsklasse kamen und dort schnell zu einem der besten Paare Deutschlands wurden. Auch Sophies Schwester Laura trainierte letztes Jahr noch im Nachwuchs, seit diesem Jahr turnt sie mit ihrer Dreiergruppe in der Schülerklasse und holte bei der Deutschen Meisterschaft den zweiten Platz in Balance. Ein Nachwuchskonzept also, was aufzugehen scheint. Wir sind gespannt auf die nächsten Jahre…

Medaillenspiegel 2016

Im Vergleich der Bundesländer sieht man in diesem Jahr sehr stark die Vormachtstellung Sachsens. Insgesamt holten sie über die Hälfte aller Medaillen, bei den Goldmedaillen sieht das Verhältnis sogar noch extremer aus: Da holten die sächsischen Sportakrobaten 39 von 59 in diesem Jahr vergebenen Titeln. Württemberg hingegen, in den letzten Jahren immer auf Platz zwei,  liegt 2016 weit abgeschlagen auf dem achten Platz mit lediglich sieben Silbermedaillen und einer Bronzemedaille.

Sieht man sich die vollständige tabellarische Aufstellung an, kann man erkennen, dass nach den ersten vier bis fünf Plätzen viele verschiedene Vereine folgen, die oftmals jeweils drei Medaillen, also einen Medaillensatz, mit in ihre Heimat zurück nehmen konnten. Die besten Einheiten Deutschlands kommen demnach aus vielen verschiedenen Vereinen, was bedeutet, dass sich in Deutschland neben dem Monopol Sachsen eine etwas größere Vielfalt entwickelt. Das lässt mich zuversichtlich und gespannt in die Zukunft blicken…

Tags: , , , , , , , ,

Category: Adventskalender 2016, Statistik, Historie & Ehrungen

Comments (1)

Trackback URL | Comments RSS Feed

  1. Claude Longchamp sagt:

    Interessante Statistik und Artikel. Persönlich möchte ich noch eine weitere, vielleicht nicht offensichtliche Interpretation der Statistik anbringen.

    60% aller Medaillen gehen an die ersten 5 Vereine. Bei Gold sieht es sogar noch extremer aus, da fallen 75% aller Medaillen auf die ersten 5. Da stellt sich zwangsläufig die Frage was haben die 5, was die anderen nicht haben?

    Verschiedene Möglichkeiten:
    – Haben ein sehr Lange Tradition in der Akrobatik.
    Mag für manche stimmen, andere Vereine wie den TSV Friedberg gibt es in der Akro aber erst seid 2009. Andere Traditionsvereine liegen abgeschlagen im hinteren Bereich. Das kann es also nicht sein.

    – Haben mehr Kampfrichter als die anderen und Manipulieren sich einfach die Medaillen zusammen.
    Wohl kaum, Düsseldorf und Friedberg sind zum Teil nur mit einem oder sogar ohne Kampfrichter gestartet dieses Jahr.

    – Haben bessere Trainer als die anderen.
    Ich würde nicht behaupten besser, aber(!) es fällt auf das Vereine mit Professionellen Trainern (oder Semi-Professionell) die Medaillen abräumen. Ist es nicht international das selbe? Länder die Profitrainer haben gewinnen und zwar mit einer Korrelation zwischen Anzahl Profis und der Anzahl Medaillen. Bei der Bundesländerstatistik sieht es genauso aus. Sachsen hat die grösste Dichte an Profitrainern und räumt mehr als die Hälfte (52%) aller vergebenen Medaillen ab.

    Ist Professionalisierung die Antwort? Ich höre schon die Nostalgiker – Früher war das alles Ehrenamtlich… Die Gesellschaft heute ist nicht mehr so Ehrenvoll wie früher, heute muss alles was kosten… Vielleicht, aber was bringt es darüber zu Philosophieren ohne am Ende eine „Lösung“ zu präsentieren? Deshalb hier mein „Lösungsansatz“ bzw. meine „Handlungsempfehlung“ an alle Vereine die gerne auch mal vorne stehen wollen in der Statistik:

    Stellt Profis ein! An alle die Sagen, das können wir uns nicht leisten:
    Stellt Studenten ein, die haben Zeit, bleiben meist während ihrer Studentenzeit (3-5 Jahre mindestens) und sind auch mit einem Mini-Job von 450€ im Monat sehr Zufrieden. Als Rechenbeispiel: Ein Verein mit 30 Mitglieder müsste seinen Monatsbeitrag pro Mitglied um 15€ erhöhen. Das sieht vielleicht nach einigem aus, aber auf die Stunden gerechnet ist das nix! Und wenn sich Vereine die nahe Zusammenliegen (Geografisch) einen Studenten teilen wird es noch günstiger und der Wissensaustausch wird gefördert.
    Motiviert eure Sportler und Trainer somit zu studieren 🙂

    Soviel Ergänzung von meiner Wenigkeit. Bin gespannt auf Gegenargumente! Denn die Frage steht im Raum, warum sind die einen erfolgreicher als die anderen. Und Deutschland kann nur davon profitieren diese Frage zu beantworten.

    Allen eine schöne Adventszeit und eine Gute Vorbereitung auf die Saison 2017, die hoffentlich möglichst spannend wird!

    Euer Claude Longchamp

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert