Mittwoch, der 1. Oktober 2008
Liebes Tagebuch!
Ohjee bin ich erledigt. Ganz schön stressig ist das hier in Schottland. Heute mussten alle Deutschen schon zeitig aus den Federn, denn um halb acht Uhr war Training. Die armen Sportler. Mitten in der Nacht… Und das noch bei ziemlich niedrigen Temperaturen, da hat wohl jemand heute morgen vergessen, rechtzeitig die Heizung in der Halle aufzudrehen. Gott sei Dank hat sich keiner was gerissen oder gezerrt!
Während des Trainings durchläuft jeder vier Bereiche, in denen man jeweils eine knappe halbe Stunde bleiben darf. Zunächst eine normale Matte, dann ein Federboden, schließlich ein Federboden mit Musikanlage und zuletzt die Arena. Deutschland ist dabei in zwei Gruppen eingeteilt, die nacheinander diesen Kurs absolvieren. Zu wirklich viel kommt man allerdings auf den letzten zwei Floors nicht mehr, denn schließlich wollen alle ihre Übungen proben und benötigen die gesamte Matte. Effektiv kann so jeder maximal drei mal eine Übung turnen.
Übrigens erweisen sich die Organisatoren hier als sehr pingelig. Keine Minute vor der im Plan genannten Zeit darf man die Matte betreten, selbst wenn diese gerade gar nicht genutzt wird. Da langt man sich doch ans Köpfchen. Auf der anderen Seite können organisatorische Ereignisse wie die Akkreditierung durchaus mal länger dauern. Delegationsleiter Werner Kasper, der hier übrigens alles bestens im Griff hat, weiß ein Liedchen davon zu singen. Aber auch den Organisatoren seien natürlich einige „Trainingstage“ gewährt. Mal sehen, wie es am Wochenende so läuft.
Zurück zum Training: Worauf soll man während dieser knapp bemessenen Trainingszeiten eigentlich seinen Schwerpunkt setzen? Die Starter der Altersklasse 11-16 haben ja nur zwei Übungen. Aber die Junioren müssen taktieren: Legen sie in den letzten Trainingseinheiten die Priorität auf Balance und Tempo, um dank zweier guter Übungen möglichst ins Finale zu kommen? Oder trainieren sie auch die Kombi-Übung, um vielleicht später im Finale gut zu sein? Hoffentlich scheitern sie dann nicht schon in den Vorkämpfen.
Es ist jedenfalls interessant zu beobachten, wer diese Frage wie angeht und dadurch welche Erwartungen zu haben scheint.
Liebes Tagebuch, ich bin schon gespannt wie ein Flitzebogen auf die Wettkäpfe. Im Training präsentieren sich die Deutschen ganz gut. Viele Übungen sind absolut wettkampftauglich ohne (für mich als Laien) erkennbare Schwächen – Das lässt hoffen. Nach dem Training haben wir uns heute allerdings noch unter anderem die Polen angeschaut und festgestellt: Die Konkurrenz schläft nicht.
So, jetzt am Nachmittag ist Freizeit bzw. Stadtbummel angesagt. Mal sehen, was so ein Schottenrock kostet… 😉
Category: WM 2008 in Glasgow
Bitte sag‘ dem Mattengott (Sascha) liebe Grüße von mir, ich drücke die Daumen!
Ich will Dich im Schottenrock sehen, das kannste glauben!
Liebe Grüße… ich bin ab Freitag unterwegs nach Dubai und würde mich über eine sms mit dem Stand der Dinge sehr freuen!
Daniela