Leider keine Finalplätze in Aussicht

| 11. Oktober 2008 | 0 Comments

Die zweiten Übungen sind geturnt. Heute müssen alle noch ein weiteres Mal zur Kombi-Übung auf die Matte. Trotzdem bleibt Zeit, die aktuellen Zwischenstände kurz festzuhalten:

Sandra Stoll, Sabrina Hegele, Ulrike BergmannFangen wir ausnahmsweise mal anti-chronologisch bei der Damengruppe an: Sabrina, Sandra und Ulrike (Bild) durften heute ihre Balance-Übung vorführen, die sie weitaus mehr lieben als Tempo. Entsprechend besser traten sie auch auf: In Balance können sie mit Unterbauten internationalen Niveaus aufwarten. Leider zeigten die drei Nerven und mussten 0,9 Strafpunkte nach Zeitfehlern in Kauf nehmen. Trotzdem rückten sie einen Platz nach vorn und rangieren beim aktuellen Zwischenstand auf zwölf.
Gestern musste das Trio übrigens, wie ich inzwischen erfuhr, drei Saltos aus dem geplanten Programm streichen und durch andere ersetzen, weil Ulrike nach ihrer Verletzung immer noch Probleme mit den Landungen hat. Eigentlich wäre also sicherlich eine höher Schwierigkeits- und damit Gesamtnote zustande gekommen.

Nicht die stärkere ist die Balance-Übung für das deutsche Herrenpaar Nico und René. Jedenfalls wenn man den Wertungen der Kampfrichter Glauben schenkt, die die beiden mit 25,490 heute 1,2 Punkte schlechter einstuften als gestern in Tempo. Davon sind allerdings drei Zehntel einem Zeitfehler geschuldet. Aktuell belegen sie damit ebenfalls Rang zwölf. Irgendwie versprühen die beiden hier in Glasgow nicht so viel Begeisterung wie auf nationaler Ebene. Das gelingt allerdings bei dem Publikum auch fast ausschließlich nur den Gastgebern aus England. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass sie ihre Übungen noch mit weiteren Elementen gefüllt haben und da weniger Zeit für die Show bleibt, die ihnen so gut liegt. Mal sehen, wie das in der Kombi-Übung nachher läuft, die mir choreografisch am besten gefällt.

Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Alle deutschen Starter können mit ihrer Leistung höchst zufrieden sein und verkaufen sich hier klasse. Die Konkurrenz wird einfach viel viel besser gefördert und hat daher mehr Möglichkeiten. Es wäre ja schockierend, wenn sich das nicht hier bemerkbar machen würde.
Das gilt auch fürs deutsche Damenpaar Elisabeth Brückner und Linda Richter aus Riesa, die nach zwei Übungen auf dem zwölften – und der Fairness und Vollständigkeit halber sage ich es auch hier dazu: dem letzten – Rang liegen. Sie Ukraine Herrenpaarzeigten aber eine Tempo-Übung, auf die sie stolz sein können. Keine Stürze, keine schweren Fehler. Aber eben halt auch nicht die Perfektion und Ausstrahlung der vorne liegenden Russen, Belgier, Weißrussen oder Chinesen.

Überraschend oft beendet übrigens in diesen Tagen die Ukraine ihre Elemente auf dem Hosenboden. Alle wollen maximale Schwierigkeiten zeigen (z.B. beim Damentrio: einarmiges Aufgrätschen auf einem gestreckten Arm auf einer beachtlich hohen Pyramide), die sie aber leider noch nicht 1000%ig beherrschen. Trotzdem großer Respekt vor so viel Mut zum Risiko. Aus Zuschauersicht macht das die Weltmeisterschaft natürlich gleich viel interessanter. Immerhin: Das Herrenpaar (Bild / Titelbild) befindet sich nach beeindruckender Balance-Übung wieder auf Finalkurs.

Tags:

Category: WM 2008 in Glasgow

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert