Kanada, Taiwan, Portugal…
Sabrina Hegele von der TSG Hofherrnweiler-Unterrombach ist seit Jahren erfolgreiche Sportakrobatin. Zahlreiche nationale Meistertitel stehen auf ihrem Konto und sie durfte auch schon auf Welt- und Europameisterschaften für Deutschland an den Start gehen. Auf der letzten WM wurde sie zur Athletensprecherin gewählt – quasi zur Klassensprecherin aller Sportakrobaten dieser Welt.
In dieser Funktion reiste sie unlängst ins kanadische Montreal zur Tagung des Technischen Komitees für Sportakrobatik im internationalen Turnverband (FIG). Zwar hat sie als Athletensprecherin im Technischen Komitee keine Stimme, darf aber ihre Meinung zu den verschiedenen Themen in die Diskussion einbringen.
Im Interview mit akrobastisch.de erzählt sie von der Sitzung in Kanada und spricht über ihre sportlichen Ambitionen.
Was hast Du bei der Tagung des Technischen Komitees für Eindrücke gewonnen?
Sabrina: „Es war echt super. Die Leute da waren alle total freundlich und nett. Während der Sitzungen geht es natürlich schon auch mal ernster zu und es wird heftig diskutiert. Schließlich ist das die höchste Instanz in unserer Sportart.“
Worum ging es?
Sabrina: „Zum Beispiel wurde der aktuelle Newsletter verabschiedet. Es mussten einige Fragen zur Auslegung des neuen Regelwerks geklärt werden. Diese Probleme haben wir durchgesprochen und für den Abschnitt ‚Fragen und Antworten‘ des Newsletters aufbereitet. Ein weiterer wichtiger Punkt waren zum Beispiel noch die internationalen Kampfrichterkurse und die Kriterien für die Bewertung und Einstufung der Kampfrichter.“
Du warst also im Zentrum der Macht?
Sabrina: „Naja, das Technische Komitee kann auch nicht alles bestimmen. Einmal habe ich mich mit Tonya Case, der Vorsitzenden, unterhalten und wir sind auf das internationale Mindestalter von 15 Jahren für Senioren zu sprechen gekommen. Wir waren uns einig, dass das eine blöde Vorschrift ist. Dadurch fällt es in der Sportakrobatik enorm schwer, internationale Stars hervorzubringen, die über viele Jahre an der Spitze bleiben. In anderen Disziplinen geht das viel leichter, aber wenn ein Obermann in der Sportakrobatik erst mit 15 auf die große Bühne darf, dann ist es oft bald schon wieder für ihn vorbei. Tonya sieht das genauso. Diese Regel wird den Sportakrobaten aber von der FIG aufdiktiert, da kann selbst sie nichts machen. Im Gegenteil droht man ihr sogar, das Mindestalter auf 16 Jahre anzuheben.“
Mehrmals jährlich trifft sich das Technische Komitee, Sabrina wird aber nicht immer dabei sein. Trotzdem wird sie die Mitglieder noch mindestens zwei Mal in diesem Jahr wiedersehen. Heute trat sie mit ihren Partnerinnen Sandra-Daniela Stoll und Ulrike Bergmann die Reise zu dem World Games nach Taiwan an. Von Frankfurt aus geht es über Amsterdam und Hongkong nach Kaohsiung, wo vom 20. bis zum 22. Juli die Wettkämpfe der Sportakrobaten ausgetragen werden. Und im Herbst geht sie bei der Europameisterschaft in Portugal an den Start.
Die Nominierungen lieferten zuletzt reichlich Diskussionsstoff. Hast Du das verfolgt?
Sabrina: „Nein, ich lese diese Kommentare eigentlich überhaupt nicht. Gelegentlich bekommt man im Training das ein oder andere erzählt. Diejenigen, die da schreiben, kennen nicht die Hintergründe.“
Kannst Du Licht ins Dunkel bringen?
Sabrina: „Ich kenne auch nicht alle Aspekte so einer Nominierung, sondern kann nur über meine persönliche Situation als Sportlerin berichten: Ich hatte im letzten Dezember eine Operation am rechten Ellenbogen, da war eine Sehne gerissen. Nach der OP musste ich drei Monate pausieren und konnte erst im März wieder mit dem Training anfangen. Kurz darauf sind wir damals gefragt worden, ob wir zu den World Games fahren können. Wir mussten uns sehr spontan innerhalb von zwei Tagen entscheiden und haben uns gesagt: ‚Wir reißen uns zusammen und machen das!‘ Am Anfang konnte ich aber noch nicht mit Ulrike trainieren, weil das zu viel Gewicht für meinen Arm war. Sandra und ich haben lange Zeit nur mit der leichteren Sophie trainiert.“
Kein gemeinsamer Wettkampf seit der letzten WM – das werfen Euch manche vor…
Sabrina: „Eigentlich wollten wir auf der deutschen Meisterschaft in Frankfurt erstmals wieder mit Ulrike starten. Das mussten wir aber absagen, weil mein Arm dafür noch nicht bereit war. Wir haben zu dem Zeitpunkt zwar schon mit Ulrike trainiert, aber für ein gesamtes Wettkampfprogramm reichte es noch nicht.“
Wie ist jetzt Eure Form zu den World Games?
Sabrina: „Inzwischen sind wir wieder fit und haben uns im Vergleich zu Glasgow sogar noch verbessert. Dabei ist Ulrike inzwischen so groß wie ich. Bis zur EM wollen wir versuchen, noch einen dritten Doppelsalto ins Programm aufzunehmen. Jeder weiß, dass wir sicher nicht gewinnen werden, wir wollen uns aber so gut wie möglich verkaufen. Wir geben unser Bestes!“
Category: Personalien und Verbandsangelegenheiten
Hahaha kannn dem nur zustimmen 🙂
Viel Spaß und viel Glück an euch alle! Ihr schafft das!
Nina
Ich wünsche euch auch eine unvergessliche Zeit!
Viel Spaß und Erfolg 🙂
LG Julia
Hallo ihr 5!
Ich wünsch euch ganz viel Spaß – genießt dieses Ereignis! Und Kellys Bitte ist echt super 🙂
GLG Nadine
Viel Spaß euch 5en! 😀
Bringt ein paar kleine Taiwanerinnen mit, die können bestimmt gut Akrobatik 😉
Hallo Deutschland!
Grüße vom Flughafen in HongKong. Gerade asiatisch gegessen (ich war mir nicht bei allem sicher, was es war…) und jetzt gehts weiter nach Kaohsiung, Taiwan.
Bis bald!
Arvid