Wer kommt ins DSAB-Präsidium?

| 17. März 2013 | 14 Comments

Delegiertenversammlung des DSAB

Am Samstag wählt die deutsche Sportakrobatik ihr Führungspersonal neu bzw. wieder. Ab 11 Uhr steigt im Lindner Hotel & Sports Academy Frankfurt die Delegiertenversammlung des Deutschen Sportakrobatik Bundes (DSAB), bei der alle drei Jahre neben Berichten über die abgelaufene Legislaturperiode unter anderem auch Neuwahlen des Präsidiums auf dem Programm stehen. Übrigens: Die Delegiertenversammlung ist gemäß Geschäftsordnung des DSAB öffentlich.

Sieben der neun Präsidiumsmitglieder stünden zur Wiederwahl zur Verfügung, heißt es. Mit Norbert Müllmann und Werner Kasper beenden der Kampfrichterobmann und der Lehrreferent ihre langjährige Funktionärslaufbahn.

Indem der DSAB seine Vorschläge für die Neubesetzung dieser Positionen offenbar im Vorfeld nicht preisgeben will, öffnet er der Spekulation Tür und Tor: Naheliegend wäre natürlich, dass Kerstin Hofmann ins neue Präsidium geht, schließlich vertritt sie die deutsche Sportakrobatik im europäischen Verband. Frank Böhm, seinerseits der Vertreter Deutschlands im internationalen Verband und bislang Jugendreferent im DSAB, wird Interesse an der Position des Kampfrichterobmanns nachgesagt. Vielleicht rückt also Kerstin Hofmann als Jugendreferentin nach?

Als Lehrreferent wird sich angeblich Albert Jung bewerben – auch er wäre als „Schöpfer“ der neuen Tables of Difficulty im DSAB-Präsidium sicher nicht fehl am Platz.

So in etwa könnte der Masterplan des DSAB aussehen. Ob die Delegierten das dann aber auch durchwinken, bleibt abzuwarten. Vielleicht gibt es ja am Samstag auch eine spontane Kampfkandidatur?

Fakt ist: Diesmal wählen die Delegierten nicht nur für die nächsten drei Jahre. Dem neuen Präsidium obliegt die Entscheidung über die Nachfolge von Bundestrainer Vitcho Kolev. Indirekt werden am nächsten Samstag in Frankfurt die Weichen für die deutsche Sportakrobatik in den nächsten zwei bis drei Jahrzehnten gestellt.

Hessen will Württemberg entmachten

Rechtzeitig vor dieser wegweisenden Wahl planen die Hessen eine kleine Revolution: Sie haben mehrere Anträge für Satzungsänderungen eingereicht, die eine Entmachtung von Württemberg (und in Bezug auf die Wettkampfordnung auch des DSAB-Präsidiums) bedeuten.

Aktuelle Stimmenverteilung bei der DelegiertenversammlungMomentan hat Württemberg mit zwölf Delegierten bei der Vollversammlung allein doppelt so viele Stimmen wie der zweitmächtigste Verband Nordrhein-Westfalen. Die Anzahl der Stimmen berechnet sich nämlich zu einem großen Teil nach den Mitgliedern, die der jeweilige Landesverband gemeldet hat. Da bringt es Württemberg in 17 Vereinen auf knapp 5.000. (Sachsen zählt in 16 Vereinen nur gut 1.000 Sportakrobaten und hält damit nur fünf Stimmen bei der Delegiertenversammlung.) Das will Hessen nun ändern und allein die Anzahl der Vereine als Berechnungsgrundlage für die Stimmen festsetzen: Nach dem von Hessen vorgeschlagenen Schlüssel hätte Württemberg plötzlich nur noch sechs Stimmen (minus sechs), alle anderen Veränderungen fallen deutlich moderater aus: NRW minus zwei Stimmen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Sachsen und Thüringen je plus eine Stimme.

Des Weiteren schlägt Hessen vor, der Technischen Kommission (statt dem DSAB-Präsidium) die Hoheit über die Wettkampfordnung anzuvertrauen und gleichzeitig dem Pressereferenten, dem Lehrreferenten, dem Kampfrichterobmann und dem Bundestrainer das Stimmrecht in der Technischen Kommission zu entziehen. Das hätten dann nur noch die Vizepräsidenten für Leistungs- und Breitensport, der Jugendreferent und die Sportwarte der Landesverbände.

Allerdings: Zur Satzungsänderung bedarf es einer Zweidrittelmehrheit. Württemberg als wie gesagt bislang mächtigster Verband bräuchte nur noch zwei weitere (mittelstarke) Landesverbände – beispielsweise Bayern und das Saarland – auf seine Seite zu ziehen, dann könnten die Anträge der Hessen abgeschmettert werden. Wenn nicht alle Landesverbände zur Delegiertenversammlung erscheinen, würde vielleicht sogar ein einziger Verband am Rockzipfel der Schwaben reichen.

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Category: Infos des DSAB, Personalien und Verbandsangelegenheiten

Comments (14)

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  1. Beobachter sagt:

    [quote name=“Akrohesse“][quote name=“Nichtmehrhappy“]Hessen hat uebigens keine 13 Vereine mehr. Griesheim ist jetzt auch aus Hessen abgehauen. Wenn das so weiter geht werden noch mehrere folgen. Nur noch eine Frage der Zeit, bei dieser Diktatur, bis weitere Vereine es den zwei Frankfurter Vereinen und Idstein nachmachen.[/quote]
    Ist ja interessant… wir sind auch ein Verein aus Hessen, aber sind aus dem HSAV ausgetreten, aus verschiedenen Gründen. Jetzt möchten wir gerne wieder aktiv an Wettkämpfen teilnehmen. Aber ich habe gehört man muss in Hessen pro Wettkampf zwei Kampfrichter stellen, falls nicht, gibt es pro fehlendem Kampfrichter EUR 30,00 Strafe. Dann hat mir ein Verein erzählt, (ist auch aus dem Verband ausgetreten) wenn man nicht die Übungszeichnungen für die C-Klasse vom HSAV nimmt, sonder die vom DSAB, werden die Sportler gesperrt und der Verein muss EUR 40,00 Strafe zahlen. Also ich finde das extrem Vereinsschädigend in Hessen. Wie kann ich einem anderen Landesverband beitreten? Hat jemand eine Idee?[/quote]

    Ich würde mich an deiner Stelle einfach mal an den Vorsitzenden des Landesverbands wenden, dem ihr gerne beitreten würdet. Der weiß sicher Bescheid über das Prozdere und welche Schritte ihr unternehmen müsst.

  2. Flow sagt:

    Revolution,hahaha!!! 😉

  3. Nichtmehrhappy sagt:

    [quote name=“ein Hesse“]Wir distanzieren uns von dieser eigenmächtigen Politik unseres Verbandes.[/quote]
    Die Mächtigen erscheinen uns nur als Mächtig solage wir auf Knien kriechen. Also erheben wir uns, für den Sport, für die Sportler.

  4. Akrohesse sagt:

    [quote name=“Nichtmehrhappy“]Hessen hat uebigens keine 13 Vereine mehr. Griesheim ist jetzt auch aus Hessen abgehauen. Wenn das so weiter geht werden noch mehrere folgen. Nur noch eine Frage der Zeit, bei dieser Diktatur, bis weitere Vereine es den zwei Frankfurter Vereinen und Idstein nachmachen.[/quote]
    Ist ja interessant… wir sind auch ein Verein aus Hessen, aber sind aus dem HSAV ausgetreten, aus verschiedenen Gründen. Jetzt möchten wir gerne wieder aktiv an Wettkämpfen teilnehmen. Aber ich habe gehört man muss in Hessen pro Wettkampf zwei Kampfrichter stellen, falls nicht, gibt es pro fehlendem Kampfrichter EUR 30,00 Strafe. Dann hat mir ein Verein erzählt, (ist auch aus dem Verband ausgetreten) wenn man nicht die Übungszeichnungen für die C-Klasse vom HSAV nimmt, sonder die vom DSAB, werden die Sportler gesperrt und der Verein muss EUR 40,00 Strafe zahlen. Also ich finde das extrem Vereinsschädigend in Hessen. Wie kann ich einem anderen Landesverband beitreten? Hat jemand eine Idee?

  5. noch ein Hesse sagt:

    [quote name=“ein weiterer Hesse“]
    Warum überrascht es uns Hessen nicht wirklich, dass jetzt ein Antrag gestellt wird, in dem genau dieser Sportwart auch noch auf DSAB Ebene Stimmrechte auf sich übertragen bekommen will?![/quote]

    … und nach so viel Missgunst aus den eigenen Reihen scheint es fast wie eine Trotzreaktion, dass die Homepage des HSAV http://www.hsav.de/ nicht mehr zugänglich ist!

    Schade, so hatte sich unser Präsient sicherlich nicht die Feierlichkeiten anlässlich des 65. Geburtstages seines Verbandes gewünscht.

  6. Manu sagt:

    [quote name=“Rheinland-Pfälzer“]Noch eine kleine Ergänzung…da Griesheim verständlicherweise auch aus Hessen raus wollte, hat der Sportakrobatikverband Rheinland-Pfalz (SVR) auch 7 Vereine und nicht 6. So ganz korrekt ist die Tabelle also wirklich nicht. Der richtige Name eines Verbandes wäre schon schön und das wäre dann SV Rheinland-Pfalz :-)[/quote]

    Schön wäre allerdings auch, wenn die Homepage des SV (!!) Rheinland-Pfalz das Neumitglied Griesheim mal endlich in seine Mitgliedsliste aufnehmen würde. Oder woher soll die Welt eigentlich wissen, dass es hier einen Wechsel gegeben hat?

  7. Rheinland-Pfälzer sagt:

    Noch eine kleine Ergänzung…da Griesheim verständlicherweise auch aus Hessen raus wollte, hat der Sportakrobatikverband Rheinland-Pfalz (SVR) auch 7 Vereine und nicht 6. So ganz korrekt ist die Tabelle also wirklich nicht. Der richtige Name eines Verbandes wäre schon schön und das wäre dann SV Rheinland-Pfalz 🙂

  8. ein weiterer Hesse sagt:

    Eigentlich wäre gegen eine gerechte Stimmenverteilung ja überhaupt nichts einzuwenden. Würde sich da nicht
    der ein oder andere fragen warum hier auf DSAB Ebene von Hessen etwas eingeführt werden soll, was lt. hessischer Satzung aber genau dort anders praktiziert (und auch auf keinen Fall von den Obrigkeiten anders gewünscht) wird.
    Verteilung des Stimmrechtes der Vereine ist ganz klar über die Anzahl der Mitglieder geregelt. Spannend wäre hier nun zu sehen wie der HSAV Vorstand auf den gleichen Antrag auf HSAV Ebene reagieren würde. Die Antwort kennen zumindest in unserem Bundesland alle.

    Der Rest ist wie ein Déjà –vu für die Hessen. Alle Macht über die WKO wurde ihnen schon von ihrer Obrigkeit (und damit ist nicht der Präsident gemeint) entzogen, Kampfrichterobmänner haben im Kampfrichterwesen nichts mehr viel zu sagen und ein Landestrainer (auf DSAB Ebene natürlich der Bundestrainer) hat ja sportlich anscheinend so wenig Ahnung, da sollte man doch lieber den Sportwart entscheiden lassen.

    Warum überrascht es uns Hessen nicht wirklich, dass jetzt ein Antrag gestellt wird, in dem genau dieser Sportwart auch noch auf DSAB Ebene Stimmrechte auf sich übertragen bekommen will?!

  9. fan sagt:

    Wer wird denn neuer Mann für die Presse?
    Mir würde da spontan Sebastian Schipfel einfallen.

  10. Nichtmehrhappy sagt:

    Hessen hat uebigens keine 13 Vereine mehr. Griesheim ist jetzt auch aus Hessen abgehauen. Wenn das so weiter geht werden noch mehrere folgen. Nur noch eine Frage der Zeit, bei dieser Diktatur, bis weitere Vereine es den zwei Frankfurter Vereinen und Idstein nachmachen.

  11. Katrin sagt:

    Ich finde die Anträge auch super. Dann wird nicht mehr jeder Sportler gezählt, der bereits eine Rolle vorwärts trainiert, sondern nur noch die Vereine, die tatsächlich im DSAB registriert sind. Für die muss im Übrigen auch bezahlt werden. Da überlegt man auch wie viele Vereine man wirklich hat.
    Ich bin auch kein Hesse.

  12. Flow sagt:

    Also ich finde die beiden Anträge super! Aber ich bin kein Hesse… 😉

  13. Und noch eine Hessin sagt:

    Es ist echt unglaublich, wie der hessische Verband es schafft,uns Hessen im Lande immer unbeliebter zu machen!!! Wir, Trainer, Kampfrichter und Sportler, möchten uns hier ausdrücklich davon distanzieren!!!! Wir haben keinerlei Kenntnis dieser Anträge! Unser hessisches System ist gelinde gesagt besch…….. und wir wünschen keinem Landesverband, damit Bekanntschaft zu schließen.
    Also Leute, bitte wehrt Euch gegen diese Machtspielchen!!!!

  14. ein Hesse sagt:

    Wir distanzieren uns von dieser eigenmächtigen Politik unseres Verbandes.

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