Lissabon, Tag 7: Bilanz der Jugend-EM

| 22. Oktober 2013 | 2 Comments

Wir waren dabei!

Wir schreiben Tag zwei nach der Jugend-EM 2013. Immer noch muss man sich gelegentlich kneifen, um zu realisieren, dass das alles kein Traum ist: Wo kam denn bitte dieser Überraschungserfolg so plötzlich her? Damit war im Leben nicht zu rechnen… Deutschland hat sich aus dem Mittelmaß weit nach vorn gearbeitet. Es fühlt sich an wie ein Wendepunkt.

Tolle Ergebnisse gab es in der Jugend ja immer mal wieder, trotzdem rutschte Deutschland in den letzten Jahren im internationalen Vergleich stetig weiter ab. Diesmal waren Spitzenleistungen und -platzierungen keine erfreulichen Ausreißer, sondern der Normalfall. Die deutsche Nationalmannschaft hat das Maximum an Finaltickets herausgeholt.

Wenn man in der Vergangenheit zu den deutschen Platzierungen die Zahl der Konkurrenz genannt hat, relativierte man dadurch in der Regel den Erfolg. Diesmal ist es fast umgekehrt: Bei der Hälfte aller deutschen Finalisten wertet das riesige Starterfeld das Ergebnis nochmal deutlich auf.

Ausgerechnet in den Kategorien mit den schwierigsten Voraussetzungen, nämlich mit der meisten Konkurrenz, erzielte Deutschland die besten Ergebnisse.

Wertvollste Medaille von allen

Camille Herrmann und Lilly Kutta krönten die hervorragende deutsche Teamleistung mit dem Gewinn der Bronzemedaille bei den Jugend-Damenpaaren.

Seit 2006 hat Deutschland bei jeder EM und WM eine Medaille gewonnen. Aber diese Medaille ist in gewisser Weise die wertvollste von allen, denn Camille und Lilly hatten 22 Paare aus 15 Nationen gegen sich. Bei seinen bisherigen Medaillenerfolgen hat Deutschland wohl noch nie zwölf Nationen hinter sich gelassen.

Die weiteren Highlights:

  • Sarah Arndt, Anika Liebelt und Johanna Schmalfuß: Vierte von 27 Damengruppen aus 15 Nationen in der Altersklasse Jugend
  • Michelle Mausolf, Antonia Ristedt und Gofrahn Solh: Fünfte von 20 Damengruppen aus 15 Nationen in der Age Group 12-18
  • Sarah Haslinger und Lara Kielkopf: Sechste von 19 Damenpaaren aus 16 Nationen in der Age Group 12-18

Nur ganz knapp verpasste Deutschland zwei weiteren Medaillen:

  • Die Dresdner Herrengruppe Sebastian Grohmann, Florian Vitera, Erik Leppuhner und Tom Mädler schrammte auf Platz vier ein halbes Zehntel an Bronze vorbei.
  • Franz Krämer und Michail Kraft verpassten Bronze ebenfalls nur um eineinhalb Zehntel um landeten auf Platz fünf.

Deutschland ist im Jugendbereich plötzlich bei den Verfolgern vorn dabei. Für 21 von 23 teilnehmenden Nationen ist de facto ja allerhöchstens eine einzige (bronzene) Medaille pro Kategorie erreichbar. Gold und Silber sind fest für Russland und England reserviert. Unter normalen Umständen sind die Plätze eins und zwei für den Rest der Welt nicht drin. Mit acht zu zwei Goldmedaillen entschied Russland das Duell der Top-Nationen übrigens klar für sich.

Umfeld stimmt!

Medaillenwürdig waren hier in Portugal bislang übrigens nicht nur die Sportler (und damit logischerweise auch ihre Trainer): Deutschland stellte nach den portugiesischen Gastgebern auch den zweitbesten Fanblock, der sicher mitverantwortlich für das hervorragende Abschneiden des Teams war.

Des Weiteren sorgten Delegationsleiter Oliver Stegemann und Teammanagerin Sabrina Hegele für einen reibungslosen Ablauf, hielten den Sportlern und Trainern den Rücken frei und hatten ihr Team gut im Griff.

Und last but not least: Die beiden frischgebackenen internationalen Kampfrichterinnen Olga Mehlhaff und Steffi Caro Ortiz sollen ihre Premiere dem Vernehmen nach sehr gut gemeistert haben.

Es muss eben alles passen und genau das tat es aus deutscher Sicht hier bei der Jugend-EM 2013 in Odivelas. Gratulation!

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Category: EM 2013 in Lissabon

Comments (2)

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  1. Anke sagt:

    Teil dieser Fangemeinde gewesen zu sein, war einfach grandios. Nochmal herzlichen Glückwunsch an die gesamte Jugendmannschaft und toi toi toi an die „Großen“

  2. Die Omi sagt:

    Den gleichen Erfolg wünsche ich auch den „großen“

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