Formation des Jahres = Durchstarter des Jahres

| 10. Februar 2015 | 0 Comments

Von Oscar- und sonstigen Verleihungen sind wir immer zig verschiedene Kategorien gewohnt: Haupt- und Nebendarsteller jeweils männlich und weiblich, Film, Regie, Kamera, Musik, Maske, Drehbuch, Schnitt… 24 Kategorien bei den Oscars und entsprechend unzählige Gewinner jedes Mal.

Beim „Oscar der deutschen Sportakrobatik“ – wenn ich mit der Wahl zur Formation des Jahres so weit gehen darf – gibt es das nicht, sondern nur einen einzigen Sieger. Und zwar als Publikumspreis, wie ihn andere höchstens nebenbei ausloben. Über alle denkbaren Kategorien hinweg! Das heißt, dass die Wählerinnen und Wähler entscheiden, welche Aspekte ihnen besonders wichtig sind. Oder anders gesagt: Sie definieren selbst und jedes Jahr aufs Neue, in welcher Kategorie der Titel „Formation des Jahres“ vergeben wird.

Natürlich spielt es auch eine Rolle, wer von den Nominierten die Challenge annimmt und aktiv um Stimmen wirbt. Dennoch scheint sich aber ein Wandel vollzogen zu haben: 2009 bis 2011 hätten die Preisträgerinnen fast schon in eine Kategorie „Lebenswerk“ gepasst, alle Sieger stammten damals aus der Altersklasse Senioren. Inzwischen könnte man die Gewinner regelmäßig in eine Kategorie „Durchstarter des Jahres“ oder gar „Newcomer“ fassen: Sieger 2014 ist erneut eine Formation, die noch keinen internationalen Einsatz bei einer Welt- oder Europameisterschaft vorweisen kann. Das traf bereits im letzten Jahr auf die beiden Gewinnerpaare zu. Auch sie standen mehr oder weniger am Anfang ihrer Karriere.

"Wir danken allen, die für uns abgestimmt haben. Das bedeutet uns viel."Max Hoppe und Luise Fischer (Trainerin: Tina Lischke) vom BC Eintracht Leipzig sind definitiv die Durchstarter des vergangenen Jahres. 304 Stimmen und damit über 25 Prozent bedeuteten den Sieg für die beiden, die gleich auf Facebook ein Selfie absetzten und sich bedankten: „Wir danken allen, die für uns abgestimmt haben. Das bedeutet uns viel.“ Ihr erster gemeinsamer Wettkampf (und übrigens auch ihr bisher einziger) brachte ihnen gleich zwei Deutsche Meistertitel, die Berufung in den Bundeskader und jetzt auch noch den Titel „Formation des Jahres 2014“. Aus dem Nichts haben sie es in nur siebeneinhalb Minuten sportlich weit nach vorne und in der Gunst des Publikums sogar bis ganz an die Spitze gebracht. Bei so viel Beschleunigung kann man sich auf 2015 nur freuen und gespannt sein: Wie wird wohl die Bilanz der beiden nach ihren ersten siebeneinhalb Minuten auf internationaler Bühne ausfallen?

Sarah Arndt, Anika Liebelt und Johanna SchmalfußZweite Sieger wurden mit 277 Stimmen Sarah Arndt, Anika Liebelt und Johanna Schmalfuß (Trainerin: Petra Vitera) vom Dresdner SC, die Platz sieben bei der Jugend-WM sowie drei Deutsche Meistertitel vorzuweisen hatten. Das neue Jahr bringt für sie vor allen Dingen den Sprung in die Altersklasse Junioren, in der sie sich auf internationalem Parkett künftig mit höheren Schwierigkeiten und einer zusätzlichen Kombi-Übung beweisen müssen.

Daniel Blintsov und Sneschana SinkovMit 176 Stimmen belegen die Vorjahressieger Daniel Blintsov und Sneschana Sinkov (Trainer: Igor Blintsov) vom SC Riesa diesmal Platz drei. Sie stehen ja auch noch ganz am Anfang einer hoffentlich erfolgreichen Laufbahn: In diesem Jahr – bei der Heim-EM in Riesa – sind die siebenfachen Deutschen Meister von 2014 erstmals international startberechtigt.

Summa summarum also ein sächsischer Dreifachsieg. Weitere Platzierungen werden nicht bekannt geben, denn die Wahl zur Formation des Jahres ist eine Aktion ohne Verlierer! Nur noch so viel: Insgesamt wurden im Finale 1157 gültige Stimmen abgegeben.

Rückblick: Formationen des Jahres

  • 2014: Max Hoppe und Luise Fischer (Leipzig)
  • 2013: Jana Mendel und Xenia Mehlhaff (Kassel) sowie Daniel Blintsov und Sneschana Sinkov (Riesa)
  • 2012: Sarah Haslinger und Lara Kielkopf (Ebersbach)
  • 2011: Romy Hitzer, Susann Gocke und Sarah Juhr (Dresden)
  • 2010: Nadine Scheck, Julia Patruna und Dana Saiko (Mainz)
  • 2009: Janina Hiller und Sophia Müller (Albershausen) in der Kategorie „international“ sowie Nadine Schek, Julia Patruna und Dana Saiko (Mainz) in der Kategorie „national“

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